Luther sei Dank! Seine Melodien bei Bach und Salzburger barocke Pracht

23.09.2017

Im Gedenkjahr „500 Jahre Reformation“ beschäftigt sich der Münsterchor Neuss in einem großen Konzert am Sonntag, dem 15. Oktober 2017 um 20 Uhr im Quirinusmünster Neuss mit den Auswirkungen auf die Kirchenmusik. 
 
Lateinische Hymnen, die von Luther ins Deutsche übertragen wurden werden ebenso im für Chor komponierten Gewand dargestellt wie die großangelegte „Missa Alleluja“ aus dem Jahre 1690 in „36 Stimmen zu fünf Chören“ von Heinrich Ignaz Franz Biber, der als herausragender Vertreter der „Salzburger Pracht“ zu Ende des 17. Jahrhunderts unmittelbar im Zuge der gegenreformatorischen Strömungen die katholische Kirchenmusik wesentlich weiterentwickelt hat und mit den vielchörigen Strukturen eine Raummusik von betörender Wirkung geschaffen hat, die im Quirinusmünster bestens zur Wirkung kommt. Eine gewichtige Rolle spielt hier eine quasi quadrophone Konzeption und vor allem der Einsatz von 6 Trompeten, die auf einen besonderen Meßtypus in Anwesenheit des Erzbischofs hinweisen und damit den Ausgestaltungsaufwand erklären.
 
Von Martin Luthers über 30 Liedern sind die meisten bis heute lebendig geblieben. Nicht zu übersehen ist der schöpferische Impuls, der zu allen Zeiten von seinen Liedern ausging. Einen Gipfelpunkt erreichte die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Kirchenlied bei Johann Sebastian Bach in seinen Kantaten und Oratorien.
Im Programm des Konzerts findet sich deshalb eine reiche Auswahl an Luthers Liedern in Bachs Vertonungen: zur Kantate „Nun komm, der Heiden Heiland“ gesellen sich sieben der wichtigsten Choralsätze, etwa „Vater unser“, „Mitten wir im Leben“, Wir glauben all an einen Gott“ und andere.
Für instrumentalen Glanz sorgt das um sechs Trompeten, zwei Zinken, drei Posaunen und Schlagwerk erweiterte Barockensemble SONARE Neuss, außerdem werden die zahlreichen virtuosen Gesangspartien von acht auf „Alte Musik“ spezialisierten Solisten übernommen.
 
Die Leitung hat Münsterkantor Joachim Neugart.
 
Vorverkauf bei der Tourist-Info und dem Bücherhaus am Münster.