72 Stunden für die Ewigkeit

21.05.2009

„Was nach 72 Stunden bleibt, das bleibt für die Ewigkeit.“ Unter diesem Motto haben die katholischen Jugendverbände kürzlich drei Tage lang Gutes getan. „katholisch-in-neuss.de“ sprach darüber mit BDKJ-Vorstandsmitglied Elke Schlangen.

Was genau bleibt nach 72 Stunden im Rhein-Kreis Neuss für die Ewigkeit?

Es bleiben behinderte Kinder in der Förderschule Holzbüttgen, die sich über 40 reparierte Fahrräder freuen können. Aber auch die Kinder in Neuss können sich über einen renovierten Spielplatz an der Marienkirche freuen, auf dem wieder gerne gespielt wird. Die Kinder der Münsterschule haben endlich einen neu gestalten Schulhof, auf dem die Pausen zu einem Erlebnis werden. Und rund um Glehn laden selbst gebaute Bänke zur Rast bei der nächsten Radtour ein.

Wie viele Jugendliche und junge Erwachsene haben daran mitgewirkt?


Im BDKJ unterscheidet man zwischen Neuss/Kaarst und Dormagen/Grevenbroich, da es zwei BDKJ’s im Rhein-Kreis-Neuss gibt. In Neuss/Kaarst haben in 14 Aktionsgruppen über 350 Jugendliche mitgewirkt. In Dormagen/Grevenbroich waren es in 7 Gruppen ca. 150 Jugendliche.

Das klingt nach vielen, die mitgemacht haben, und nach viel Arbeit und Mühe. Bei einigen Projekten war aber doch bestimmt professionelle Hilfe erforderlich. Wer hat die Jugendlichen unterstützt?


Unterstützt wurden die Jugendlichen von einem Koordinierungskreis, der sich aus einigen BDKJ-Vorstandsmitgliedern und einem Betreuer aus dem Diözesansteuerungskreis zusammensetzte.
Des Weiteren gab es natürlich viel Unterstützung aus den jeweiligen Pfarreien sowie Sponsoren, die sich von den Jugendlichen motivieren ließen, ihr jeweiliges Projekt zu unterstützen. Aber auch die Städte halfen, wo sie konnten mit z.B Genehmigungen.

Warum beteiligen sich katholische Jugendliche an einer solchen Aktion? Ihre Hauptaufgabe ist es doch, Gruppenstunden zu leiten, Ausflüge zu organisieren oder Ferienfreizeiten anzubieten.


Wer vom Himmel geschickt wird muss kein Engel sein, sondern einfach da anpacken, wo er gebraucht wird. Viele Gruppen haben ihre Kinder an der 72-Stunden-Aktion beteiligt und ihr Projekt so gewählt. Andere Gruppen waren einfach zu begeistern, etwas für andere zu tun und sich zu engagieren, um die Welt ein klein wenig zu verbessern. Durch diese Aktionen haben die Jugendlichen neue Erfahrungen und neue Kontakte gewonnen. Sie haben gezeigt, dass Jugendliche etwas bewegen können.

Und wie ist der BDKJ auf die Idee gekommen, die 72-Stunden-Aktion ins Leben zu rufen?


Angefangen hat alles 1993 als die KLJB (Katholische Landjugendbewegung) die Idee der Fernsehsendung „Jetzt oder Nie“ aufgriff, in wenigen Tagen ohne Geld Großes zu bewirken.
1995 führt die KLJB Münster die erste 72-Stunden-Aktion durch. 1998 wurde die 72-Stunden-Aktion erstmals vom BDKJ als Aktion aller Jugendverbände durchgeführt. Von da an verbreitete sich die Aktion. 2004 starteten 5 Diözesen im Südwesten die Aktion 72 Stunden – Ohne Kompromisse mit 30.000 teilnehmenden Jugendlichen.

Elke Schlangen (22, Studentin) ist Vorstandsmitglied des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Dekanat Neuss/Kaarst. Der BDKJ vertritt als Dachverband elf unabhängige katholische Jugendverbände. Im Erzbistum Köln gehören diesen wiederum rund 50.000 Kinder, Jugendliche und Mitarbeiter an.