Bogota-AG des Erzbischöflichen Gymnasiums Marienberg

08.03.2010

Donnerstag, der 18. Februar 2010, war ein wirklich guter Tag für das Erzbischöfliche Gamnasium Marienberg in Neuss. Aus Kolumbien waren Schwestern vom armen Kinde Jesus zu Besuch.

Sehr beeindruckend erzählte Schwester Mechthild in mehreren Klassen von der Armut und Not der Kinder in Kolumbien. Einige der Schülerinnen, die ihr zuhören konnten, ob nun aus sechsten, neunten oder zehnten Klassen, standen Tränen in den Augen, wenn sie beispielsweise erzählte, dass vier oder fünf Jahre alte Kinder morgens um fünf aufstehen, um ohne Frühstück zwei Stunden zu der Schule zu gehen, die die Schwestern mitten in den kolumbianischen Anden in Monterredondo errichtet haben, erst dort etwas zu essen bekommen, von sieben bis fünfzehn Uhr Unterricht haben, im Anschluss daran die Schule putzen müssen (Geld für Putzfrauen gibt es nicht), um schließlich wieder zwei Stunden nach Hause zu laufen. Diese Kinder tun dies sehr gerne, denn der Unterricht bei den Schwestern ist für sie die einzige Möglichkeit, einen Ausweg aus der Armut zu finden. Eine echte Perspektive bieten die Schwestern auch Straßenkindern, die schwer traumatisiert sind, nicht zuletzt wegen sexuellen Missbrauchs, und denen sie in Heimen die Möglichkeit geben, zu sich selbst zu finden, wieder Vertrauen in Menschen zu gewinnen und eine schulische sowie berufliche Ausbildung zu erhalten.

Vor dem Hintergrund dieser Erzählungen von Elend und Not, aber auch von dem vielfältigen Einsatz der Schwestern war es eine besondere Freude für die Bogota-AG, den Schwestern aus Kolumbien 600 € überreichen zu können. Die beiden Leiterinnen der AG konnten Schwester Mechthild stellvertretend für die fünfzehn Mitglieder der Bogota-AG den Umschlag mit dem Geld übergeben.

Die Schwestern waren hoch erfreut. Das Geld erwies sich als echte Fügung, denn die Schule in Monterredondo braucht dringend neue Unterrichtsmaterialien, für die die Schwestern dort schon einen Kostenvoranschlag eingeholt haben, dessen Betrag sich mit dem überreichten in etwa deckt. Die Materialien beispielsweise für den Englischunterricht können nun bestellt werden.

Vor diesem Hintergrund ist natürlich auch das Geld von nicht zu unterschätzender Bedeutung, das die Schülerinnen des Marienberg-Gymnasiums im Advent gesammelt haben. 813,18 € konnten Schülerinnen den Schwestern überreichen.

Für alle war und ist es dabei auch eine sehr große Freude, dass die Schülerinnen ein so wunderschönes Spenden-Haus gebastelt haben. Dies soll in der weiteren Arbeit der Bogota-AG vielfältig eingesetzt werden. Es konnte - auch Dank der Spende der Firma „Stempel Wien“ aus Neuss, die eine Plakette zum Selbstkostenpreis anfertigte - zur Wander-Auszeichnung der Bogota-AG gekürt werden, die künftig für besonderen Einsatz vergeben werden soll.

In der jetzigen Fastenzeit vor Ostern 2010 soll das Spendenhaus durch die Klassen der Schule wandern. Es kann als Gast in die Klassen kommen, so als würden die Schülerinnen die Kinder Kolumbiens aufnehmen. Sie können über Kolumbien sprechen, über Bogota, über die Situation der Straßenkinder dort, über die Arbeit der Schwestern vom armen Kinde Jesu. So kann die Arbeit der Schwestern wieder unterstützt werden, auch indem in das Haus neue Spenden gelegt werden, über die die Schwestern und viele Menschen in Kolumbien so glücklich sind wie über die, die am 18. Februar, einem guten Tag für unsere Schule, weitergereicht wurden.