Eine der ältesten Institutionen Dormagens: Augustinushaus wird 125 Jahre alt

03.09.2019

Wenn Wände sprechen könnten, hätten die des Augustinushauses sicher viel zu erzählen. Denn die Dormagener Institution wird in diesem Jahr 125 Jahre alt. Ob als Krankenhaus, Lazarett oder – wie aktuell – Seniorenheim: Im Haus an der Krefelder Straße drehte sich seit jeher alles um die Grenzsituationen des Lebens. Kein Wunder, dass bis heute viele Dormagener einen engen Bezug zu der Einrichtung haben, die zum runden Geburtstag einen kleinen Einblick in die Historie gibt. 

Den ersten Impuls für die Errichtung des Hauses gab Generaloberin Mutter Elisabeth vom Orden der Augustinerinnen. Im Dezember 1893 stellte sie bei den Behörden einen Antrag auf stationäre Krankenpflege im Haus des Arztes Dr. Klosterhalven. Knapp acht Monate später, am 25. Juli 1894, folgte die Genehmigung – das Krankenhaus unter Leitung der Augustinerinnen war gegründet. Dr. Klosterhalven, der das Gebäude zur Verfügung gestellt hatte, war selbst bis 1908 im neuen Hospital tätig.
 
Nur 20 Jahre nach der Gründung entstand bereits ein Neubau mit 150 Betten. Im angrenzenden ehemaligen Hospital wurde von 1914 bis 1918 ein Lazarett betrieben. „Die Senioreneinrichtung, wie wir sie heute kennen, entstand erst 1974, nachdem der Krankenhausbetrieb eingestellt wurde", weiß Natalie Frenzel, Pflegedienstleitung des Augustinushauses. Ab 1977 lebten dort die ersten Bewohner, die – wie auch die ehemaligen Patienten – durch die Ordensschwestern betreut und gepflegt wurden.
 
Rund zwei Jahrzehnte später wurde das Augustinushaus großzügig saniert und modernisiert. Die Doppelzimmer ohne eigenes Badezimmer wichen 42 Einzelzimmern und vier Doppelzimmern, natürlich alle mit eigenem Bad. Der Balkon an der Außenfassade sowie die Stufen zum Haupteingang wurden entfernt, und es entstand ein barrierefreier Zugang zum Haus. 2006 folgte die Hausgemeinschaft für 34 weitere Bewohner, angegliedert an das Augustinushaus.
 
„Ordensschwestern leben heute übrigens nicht mehr im Augustinushaus. Die beiden letzten Schwestern sind 2015 ausgezogen, und die Klosterklausur wurde in eine Tagespflege umgebaut, die wir 2017 in Betrieb nehmen konnten", berichtet Natalie Frenzel. 
125 Jahre lebendige Geschichte im Herzen von Dormagen – das werden Bewohner und Mitarbeitende natürlich gebührend feiern und dabei sicher in Erinnerungen schwelgen.