Erzbistum Köln: Transparente Finanzen für eine Kirche in Bewegung

14.10.2018

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PEK

Das Erzbistum Köln kann sich bei den eingeleiteten Veränderungen auf eine solide finanzielle Basis stützen. Generalvikar Markus Hofmann wies bei der Vorstellung des Finanzberichts 2017 auf die Notwendigkeit hin, Kirche immer wieder neu zu denken, um mit vielfältigen Angeboten die Bedürfnisse der Menschen zu treffen. „Wir unterstützen Menschen und Gemeinden dabei, neue Wege für den Glauben zu finden. Als Kirche in Bewegung haben wir zum Glück eine solide wirtschaftliche Basis.“
 
Zuschüsse an Kirchengemeinden bilden größten Etatposten
Der Finanzbericht 2017 des Erzbistums Köln weist Erträge auf Vorjahresniveau in Höhe von 860 Millionen Euro aus. Mit 656 Millionen Euro bilden die Erträge aus der Kirchensteuer die größte Einnahmequelle, die aufgrund der guten Konjunkturlage einen Anstieg von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. 122 Millionen Euro stammen aus Zuschüssen der öffentlichen Hand, insbesondere für den Betrieb der erzbischöflichen Schulen.
Den Erträgen stehen laufende Aufwendungen in Höhe von 853 Millionen Euro gegenüber. Den größten Aufwandsposten bilden die Zuschüsse an die Kirchengemeinden, Verbände und andere kirchliche Einrichtungen in Höhe von rund 370 Millionen Euro. Die Personalaufwendungen sind gegenüber dem Vorjahr um 4,8 Prozent gestiegen und lagen bei rund 331 Millionen Euro. Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist gestiegen, insbesondere durch die Einstellung von Verwaltungsleitungen, um 44 auf 4.459 an.
Neben den weiter steigenden Personalaufwendungen erwartet das Erzbistum in Zukunft auch steigende Kosten für den Erhalt von Gebäuden. Den Jahresüberschuss von rund 29 Millionen Euro verwendet das Erzbistum deshalb im Wesentlichen zur Stärkung der Rücklagen für die Altersversorgung und für den Erhalt von Gebäuden. Die Bilanzsumme des Erzbistums stieg gegenüber dem Vorjahr um 2,6 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro an.
 
Kirchensteuermittel für Seelsorge, Caritas und Bildung
An jedem Tag gibt das Erzbistum Köln mehr als zwei Millionen Euro für die kirchliche Arbeit und die Erfüllung seiner Aufgaben aus. Der Finanzbericht zeigt, wie das Geld der Kirchensteuerzahler eingesetzt wird. Fast die Hälfte der Beiträge fließt in die regionale und zielgruppenbezogene Seelsorge. Rund 17 Prozent fließen als Zuschüsse an die Caritas sowie in Mission und Entwicklungshilfe. Zwölf Prozent der Kirchensteuererträge werden für Bildung verwendet, neun Prozent zur Finanzierung der Kindertagesstätten. 13 Prozent werden zur Finanzierung der Altersversorgung und knapp vier Prozent für die erzbischöflichen Einrichtungen und die Verwaltung benötigt.
 
Ethische und ökologische Kriterien für die Kapitalanlage
Der zusammengefasste Jahresabschluss 2017 des Erzbistums Köln und des Erzbischöflichen Stuhls wurde wie in den Vorjahren nach handelsrechtlichen Vorschriften erstellt und von einer unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Finanzbericht 2017 enthält darüber hinaus die Abschlüsse der Hohen Domkirche, des Metropolitankapitels und des Priesterseminars sowie die Abschlüsse der vom Erzbistum verwalteten selbstständigen Stiftungen. 
Der Finanzbericht 2017 enthält erstmals eine Dokumentation über Aspekte der Nachhaltigkeit. Das Erzbistum Köln nennt die Themenbereiche Umwelt, Personal, soziale Aktivitäten, Prävention und Kapitalanlagemanagement als wesentliche Handlungsfelder zur Nachhaltigkeit in der kirchlichen Arbeit. Der diesjährige Bericht stellt detailliert die Kapitalanlagestrategie des Erzbistums vor, die ethischen und ökologischen Kriterien folgt.
 
Im Internet ist der Finanzbericht unter www.erzbistum-koeln.de/finanzbericht2017 verfügbar.