Gemeinden unterstützen Initiative gegen Embryonen-Versuche und Klonen

10.10.2013

Die Europäische Bürgerinitiative „Einer von uns“ wendet sich gegen die Finanzierung von Embryonenforschung, Klonen und Abtreibung aus Mitteln der Europäischen Union. Viele katholische Gemeinden im Rhein-Kreis Neuss unterstützen das Anliegen und sammeln Unterschriften.
 
„Der Mensch ist ab dem Zeitpunkt der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle ein Mensch. Das hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) am 18. Okt. 2011 erstmals höchstrichterlich festgestellt. Daraus ergeben sich weitreichende Folgen für das gesamte EU-Recht: Seither ist klar, dass seitens der EU das Leben und die Würde jedes menschlichen Embryos vom Zeitpunkt der Befruchtung an geschützt werden muss. Dieser Schutz ist aktuell jedoch nicht gewährleistet. Er muss von uns Bürgern jetzt durchgesetzt werden“, heißt es auf der Internetseite der Initiative. „Wir wollen erreichen, dass die EU sich an ihr eigenes Recht hält und die Finanzierung sämtlicher Aktivitäten beendet, welche zur Tötung menschlicher Embryonen führen. Dies betrifft verschiedene Politikbereiche der EU, darunter Forschung, Entwicklungspolitik und das öffentliche Gesundheitswesen.“
 
Das politische Instrument der Europäischen Bürgerinitiative ist ein stark an direktdemokratische Verfahren angelehntes Instrument der politischen Teilhabe. Die Unionsbürger können bewirken, dass sich die Europäische Kommission mit einem bestimmten Thema befasst. Hierfür müssen in zwölf Monaten insgesamt eine Million gültige Unterstützungsbekundungen in einem Viertel aller EU-Mitgliedsstaaten gesammelt werden. Unterstützt wird die Initiative von vielen Prominenten, dazu zählen unter anderem Papst Franziskus und sein Vorgänger Benedikt XVI.
 
Zwar haben die Organisatoren europaweit schon 1,2 Millionen Unterschriften gesammelt, doch geht die Sammlung noch weiter, da ungültige oder doppelte Unterschriften die Gesamtzahl noch einmal verringern könnten. Noch bis zum 1. November 2013 können alle Bürgerinnen und Bürger mit aktivem Wahlrecht in einem EU-Mitgliedsstaat unterschreiben – online unter www.1-von-uns.de oder ganz herkömmlich auf Papier. Unterschriftenlisten liegen in vielen Kirchen aus.