Gustorf: Pater Harrie de Zwart feiert Diamantjubiläum

15.08.2017

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Aus: Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln

Er stammt aus den Niederlanden, hat in Belgien gewirkt, aber seine Heimat, die fand er in Gustorf an der Erft. „Heimat, das ist für mich die Gegend, in der die Kraftwerke qualmen”, hat Assumptionisten-Pater Harrie de Zwart einmal gesagt. Der Seelsorger, der 29 Jahre segensreich als Pfarrer in der Gustorfer Gemeinde St. Mariä Himmelfahrt gewirkt hat und inzwischen in ihrem Seniorenstift St. Josef lebt, ist vor 60 Jahren in den Orden eingetreten.
 
Er wurde 1930 in Tilburg in der niederländischen Provinz Brabant geboren. Nach seiner Profess studierte er Theologie, Philosophie und Kirchenrecht in Antwerpen, Paris, Namur und Löwen und kam im Anschluss an seine Kaplanszeit in Brüssel nach Deutschland. Zunächst war er Krankenhausseelsorger in Essen, danach führte sein Lebensweg in den Rhein-Kreis Neuss, genauer: in die Gemeinde St. Elisabeth in Reuschenberg, wo er zehn Jahre blieb.
 
Dort liegt auch die Wurzel des Vasile-cel-Mare-Chores, den de Zwart gründete, um die Johannes-Chrysostomos-Liturgie im byzantinischen Ritus und in rumänischer Sprache musikalisch zu umrahmen. Durch die vielen dort tätigen Assumptionisten auf die Ostkirche aufmerksam geworden, feierten de Zwart und sein Chor diese Liturgie in zahlreichen Kirchen in In- und Ausland.
 
Seine Einführung als Pfarrer von Gustorf, Gindorf und Laach erfolgte 1976. Kannte Harrie de Zwart, der Deutsch, Niederländisch, Französisch, Englisch und Portugiesisch spricht, seine neue Wirkungsstätte damals nur als Ort auf der Landkarte, so hat sich diese Einstellung mehr als verändert: „Irgendwann habe ich nicht mehr gesagt, ich fahre zurück nach Gustorf, sondern ich fahre nach Hause”, bekennt der Jubilar. Seine Liebe zur Wahl-Heimat gipfelte im Jahr 2001 in der Tatsache, dass er als erster Pfarrer und Präses in der jahrhundertealten Geschichte der St.-Sebastianus-Bruderschaft als Schützenkönig regierte.
 
Was alles nichts daran änderte, dass de Zwart kurz vor Vollendung seines 75. Lebensjahres nach Malmedy im Bistum Lüttich versetzt wurde. In Belgien hat er gute Erfahrungen gemacht: „Ich hatte dort sechs glückliche Jahre“, sagt er. Der Kontakt zu den Gustorfern ist derweil nie abgerissen. Im Gegenteil: Viele Gläubige aus der Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt „pilgerten” immer wieder nach Malmedy, um ihren alten Pastor zu besuchen. 2010 kehrte de Zwart nach Gustorf zurück. Dort ist er vielen Menschen schließlich nicht nur ein beliebter Seelsorger geworden, sondern auch ein guter Freund.