Katholikenrat fordert: Palliativstation erhalten und bezahlen

02.05.2012

Der Katholikenrat im Rhein-Kreis Neuss fordert das Land Nordrhein-Westfalen auf, die Betten in der Palliativstation des Johanne-Etienne-Krankenhauses zu erhalten und von den Krankenkassen bezahlen zu lassen.

„Es kann nicht sein, dass es im Rhein-Kreis Neuss kein christliches Krankenhaus mit einer solchen Station mehr geben soll“, so Cornel Hüsch, der Vorsitzende des Gremiums, das rund 170.000 Katholiken vertritt. In diesem Haus der St.-Augustinus-Kliniken sei die Hinwendung zu sterbenskranken Menschen geradezu ein Markenkern. „Die hervorragende Arbeit, die das Johanna-Etienne-Krankenhaus in diesem Bereich geleistet hat, muss weiter Früchte tragen können“, ist Hüsch überzeugt.

Im Krankenhausplan des Landes NRW ist die Palliativstation „im Etienne“, wie die Neusser sagen, nicht mehr vorgesehen. Sie soll an einen anderen Standort verlagert werden. Damit verliert das Krankenhaus den Anspruch auf eine Finanzierung durch die Kassen. Die Klinik klagt dagegen und behandelt unheilbar Kranke weiter, obwohl sich das wirtschaftlich nicht rechnet. Die Station mit zwölf Betten war vor fünf Jahren als erste dieser Art im Rhein-Kreis Neuss eröffnet worden. Sie darf weiter betrieben werden, aber ohne ausreichende Bezahlung. Das wollen weder die St.-Augustinus-Kliniken noch der Katholikenrat hinnehmen. Der Krankenhausplan beruhe lediglich „auf formalen Gründen“ und würde gut funktionierende Strukturen zerschlagen, während woanders Kosten für den Aufbau neuer Palliativplätze entstünden, heißt es. Über 2000 Patienten wurden bisher in der Station von eigens dafür ausgebildeten Ärzten, Pflegekräften, Seelsorgern, Sozialarbeitern, Psychologen und Physiotherapeuten betreut.

Der Kreiskatholikenrat ruftdie Bürgerinnen und Bürger auf, eine Petition für den Erhalt der Station zu unterstützen. Das geht im Internet: http://openpetition.de.