Katholische Geistliche mit neuen Aufgaben

04.08.2010

In den katholischen Pfarrgemeinden in Neuss stehen in diesem Sommer manche Personalveränderungen an.

Mitte Juli wurde in der Pfarreiengemeinschaft „Rund um die Erftmündung“ Msgr. Jochen Koenig als Pfarrer verabschiedet. Nach fast 32 Jahren geht er zurück ins sogenannte zweite Glied und wird zum 1.8.2010 Pfarrvikar in Neuss-Nord und Hausgeistlicher im Mutterhaus der Neusser Augustinerinnen im Kloster Immaculata. Angesichts des Priestermangels fand sich bis heute noch kein Nachfolger für diese verantwortungsvolle Aufgabe. Bis ein neuer Pfarrer gefunden und ernannt ist, wird deshalb der Dechant des Dekanates Neuss/Kaarst, Msgr. Wilfried Korfmacher zum 1.8.2010 unter Beibehaltung seiner sonstigen Aufgaben zum Pfarrverweser ernannt. Er bleibt also weiterhin Dechant und Pfarrvikar der Pfarreiengemeinschaft Neuss-Mitte und übernimmt diese Aufgabe zusätzlich. Ein Pfarrverweser hat in den pastoralen und vermögensrechtlichen Fragen alle Rechte und Pflichten eines Pfarrers, übernimmt diese Aufgabe aber nur vorübergehend.

In der Pfarreiengemeinschaft Neuss-Mitte lebt der Kreisjugendseelsorger des Kreisdekanates Rhein-Kreis Neuss, Pfr. Marcus Bussemer. Nach dem Weggang des Düsseldorfer Stadtjugendseelsorgers hatte er diesen bisher vertreten. Nach den Sommerferien wird Pfr. Bussemer nun vom Erzbischof zum Kreis- und Stadtjugendseelsorger ernannt. Sein Aufgabengebiet verdoppelt sich damit. Pfr. Bussemer bleibt zusätzlich Subsidiar in der Neusser Innenstadt, wo er viele Schulgottesdienste in den fortführenden Schulen und die monatliche Jugendmesse PX in St. Pius X. zelebriert.

Der im Ruhestand lebende Pfarrer Heinz Hintzen (77), der nun auch schon viele Jahre in der Pfarrei St. Marien wohnt, wird auf eigenen Wunsch nach Kaarst Vorst ziehen. Dort kann er eine seniorengerechte Wohnung beziehen und im daneben stehenden Caritashaus priesterliche Dienste übernehmen, wie es sein Gesundheitszustand zulässt.

Nachdem Diakon Gerhard Rust im vergangenen Jahr nach Mettmann versetzt wurde, ist dessen Dienstwohnung am Quirinusmünster nun frei geworden. Das Erzbistum Köln hat entschieden, dass zum 1.8.2010 wieder ein Kölner Priester dort einzieht. Msgr. Axel Werner ist Kölner Diözesanpriester und vom Erzbischof freigestellt für eine internationale kirchliche Aufgabe: Er ist seit acht Jahren der Generalpräses des Internationalen Kolpingwerkes. Msgr. Werner wurde 1964 in Bonn-Oberkassel geboren. Er studierte in Bonn und Köln und wurde mit Oberpfarrer Msgr. Guido Assmann am 1.6.1990 von Kardinal Meisner im Kölner Dom zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren wurde er Pfarrer der deutschsprechenden Katholiken in Quito/Ecuador und anschließend in Mexiko, bevor er zum Generalpräses gewählt wurde. Auch wenn Msgr. Werner wegen seiner weltweiten Aufgaben nicht für die Pfarreiengemeinschaft ernannt wird, so ist es doch gut, dass wieder ein Priester nach Neuss zieht.

„Der Priestermangel ist drückend, das merken wir jetzt in Neuss auch,“ meinte Kreisdechant Msgr. Guido Assmann. „So sehr wir Priester uns auch bemühen, ein weggehender Priester kann nur durch einen dazukommenden Priester ersetzt werden. Wir werden nicht alles übernehmen können, was vorher doppelt so viele getan haben!“ ist er sich sicher.