Neuss hilft Burundi – gemeinsam geht es von Neuss aus weiter

26.03.2015

Die Neusser Delegation ist nach 12 Tagen voller bewegender Eindrücke und mit zahlreichen Vorschlägen für konkrete Hilfsprojekte aus Burundi zurückgekehrt. „Auch, wenn wir natürlich nicht die ganze Welt retten können – wir können in Burundi wirklich viel tun!“, lautet das erste Fazit von Paul Neuhäuser, Vorsitzender derGeschäftsführung der St. Augustinus-Kliniken, der die Reise initiiert hat.
 
Das Burundi-Engagement der Neusser Augustinerinnen bewegt sich derzeit im 50. Jahr: 1966 kam die damalige Generaloberin des Ordens, Mutter Caritas, von ihrer ersten Reise in das bitterarme Land zurück und befand ebenfalls „Wir müssen dringend etwas tun!“. Seither wurde mit ehrenamtlicher Unterstützung des Neusser Burundi-Komitees viel bewegt, u. a. wurden in Gitaramuka und in Gihanga zwei Gesundheitsstationen und eine Schule aufgebaut, die inzwischen von einheimischen Ordensschwestern weitergeführt werden – stetig unterstützt von den Neusser Augustinerinnen und dem Neusser Burundi-Komitee.
 
In Erinnerung ist den Neusser Bürgern sicher die erschütternde Geschichte der zwei Burundischen Ordensschwestern – Schwester Beatrice und Schwester Yolande – auf die im Jahr 2011, während des Bürgerkriegs in Burundi, ein brutaler Überfall auf offener Straße verübt wurde. Lebensgefährlich verletzt kamen sie nach Neuss und wurden hier medizinisch versorgt. Schwester Beatrice reiste nun zusammen mit der Neusser Delegation in ihr Heimatland und wird nach ihrer Rückkehr nach Neuss die Unterstützung für Burundi persönlich koordinieren.
 
Nun hat das gewachsene Engagement der Neusser erneut Fahrt aufgenommen: Die ursprünglichen Initiatoren, die Neusser Augustinerinnen und das Burundi-Komitee haben sich gemeinsam mit der Stiftung der Neusser Augustinerinnen - Cor unum und den gemeinnützigen St. Augustinus-Kliniken zu einer tatkräftigen, offenen Aktionspartnerschaft zusammengetan und sich vor Ort in Burundi ein Bild gemacht. Das Reiseteam, zu dem neben Paul Neuhäuser, Dr. Margarete Albiez, Oberärztin der Geburtshilfe im Johanna-Etienne-Krankenhaus - mit ihrer 19-jährigen Tochter - Schwester M. Crescentia, Neusser Augustinerin, die von 1966 bis 1989 in Burundi als Krankenschwester gearbeitet hat, Schwester Beatrice, Bene-Umukama-Schwester, sowie Bettina Rühl, erfahrene Auslandsjournalistin gehören, hat nachhaltige Eindrücke und Erfahrungen von der Reise mitgebracht, aus denen jetzt kleine und große Hilfsprojekte entstehen. So soll im Jubiläumsjahr der Burundi-Hilfe – 2016 – eine Einrichtung für junge Menschen mit schwersten Behinderungen entstehen. Das Hospital in Gihanga soll durch eine Ausbildungs-und Ausrüstungspartnerschaft gestärkt werden. Die beiden bestehenden Gesundheitsstationen sollen modernisiert und Projekte zur nachhaltigen Bekämpfung von Unterernährung in deren Einzugsbereich gefördert werden. Das seit 2012 mit Neusser Unterstützung entstandene Hospiz für alte und kranke Menschen, die keine Angehörigen haben und auf der Straße dahinvegetieren, soll Unterstützung dabei erfahren, seine Aufnahmekapazität zu erhöhen. Hinzu kommen Schulpartnerschaften und ein Plus an Ausbildungsmöglichkeiten für das Gymnasium St. Augustin in Gitaramuka. Des Weiteren sollen Patenschaften übernommen und medizinischer Wissenstransfer über Neusser Ärzte nach Burundi gebracht werden. „Alle Neusser – Unternehmen, Vereine, Kirchengemeinden, Serviceclubs, Schulen u. a. – sind herzlich eingeladen, sich dem Engagement der Aktionspartnerschaft ‚Neuss hilft Burundi’ anzuschließen und die Hilfsprojekte zu unterstützen“, lautet Paul Neuhäusers Aufforderung an seine Stadt.
 
In den nächsten Wochen werden die Aktionspartner die mitgebrachten Eindrücke und Ideen sortieren und weitere einzelne, ganz konkrete Hilfsprojekte daraus entwickeln. Hierfür werden schon jetzt finanzielle und ideelle Unterstützer gesucht!
 
Weitere Informationen unter www.neuss-hilft-burundi.de.