Nikolauskloster: Neuer Kreuzweg im alten Park

02.04.2013

Einen neuen Kreuzweg im alten Park haben jetzt die Oblatenmissionare im Nikolauskloster bei Glehn. Das Kunstwerk spricht alle an von den Kindern bis zu den Senioren. Damit geht ein lang gehegter Wunsch von Rektor Pater Felix Rehbock in Erfüllung.
 
Mehrere Wochen hat die Anbringung der Stationen gedauert. Zudem musste ein Weg neu gepflastert werden, um das Kunstwerk auch für Rollstuhl- und Rollatorfahrer zugänglich zu machen. Gestiftet wurden die Bronzebilder von der Ordensleitung in Mainz. Die plastischen Kreuzwegstationen, die zuvor ihren Platz im Oblatenkloster Biberach hatten, wurden vom renommierten Künstler Joseph Krautwald erschaffen.
 
Die Darstellungen der Szenen voller Dramatik sind voller Bewegung und Dynamik. Verurteilt wird der gefesselte Jesus von König Herodes, während die Jünger auf der anderen Seite vom Mitleid bewegt sind. Gottes verzeihende Liebe wird in allen Stationen sichtbar. Auch sehr innige Begegnungen werden dargestellt: Eine rassige Frau, Veronika, nähert sich Jesus, das Schweißtuch in der Hand. Der Bauer Simon aus Cyrene lässt Jesus unter der Last des schweren Kreuzes aufatmen. „Wer anderen hilft, wächst über sich selbst hinaus“, bringt Pater Felix seine Deutung des Kreuzwegs auf den Punkt.
 
Ist der Kreuzweg auch modern, fügt er sich harmonisch in sein historisches Umfeld ein, eine alte Mauer aus dem Jahr 1722. Angebracht sind die Stationen in Nischen, die vermutlich früher bereits einen Kreuzweg beherbergt haben und somit ihre Funktion wiederfinden. „Eine ganze Reihe von Menschen zeigte sich schon begeistert und überrascht, dass es diese Nischen überhaupt gegeben hat“, weiß Pater Felix über den neuen Augenschein zu berichten.Bänke laden zum Verweilen ein. Somit steht nicht nur den Oblatenmissionaren und den Bewohnern des Nikolausklosters, sondern allen Besuchern ein Platz zur Verfügung, an dem die Tradition des Kreuzwegbetens – ob allein oder in Gemeinschaft – gepflegt werden kann.
 
Pater Felix: „Wenn wir den Kreuzweg beten, dann nehmen wir nicht nur den Weg Jesu in den Blick, sondern immer auch die vielen leidvollen Wege und Geschehnisse, die vielen Kreuzwege, die Menschen auch heute noch gehen. Das steht grundsätzlich für die Seelsorge des Nikolausklosters.“