Pfarrer Joseph Marxen vor der Seligsprechung

30.11.2008

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Kirchenzeitung Köln

In der Pfarrgemeinde St. Mauritius und Heilig Geist wird das Seligsprechungsverfahren für den 1946 in Albanien von Kommunisten erschossenen Pfarrer Joseph Marxen mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt.

Marxens jüngster Bruder Alfons lebt in Büderich und kann noch viel erzählen über das Zusammenleben mit ihm. „Joseph war mein liebster Bruder“, berichtet der 90-jährige, der mit seiner Ehefrau an der Marienburger Straße wohnt. Alfons Marxen, der lange als Angestellter einer Bank im benachbarten Düsseldorf gearbeitet hat, hegt lebendige Erinnerungen und beschreibt den künftigen Seligen des Erzbistums Köln als Vorbild im Glauben und im Leben.

„Er war jedem zugänglich, er war nie rechthaberisch, er war ein guter Mensch“, erzählt der Büdericher. Er hat eine Mappe angelegt mit zahlreichen Berichten und alten Fotos, die seinen Bruder mit weiteren Priestern in den albanischen Bergen und bei anderen Gelegenheiten zeigen. Prälat Professor Dr. Helmut Moll, Herausgeber des deutschen Martyrologiums des 20. Jahrhunderts, hat das Leben von Pfarrer Marxen nicht zuletzt mit Angaben von Alfons Marxen nachzeichnen können (die Kirchenzeitung berichtete).

Die Brüder stammen aus einer in der Landwirtschaft tätigen Großfamilie und lebten zeitweise auf dem Vronoverhof bei Rommerskirchen im Dekanat Grevenbroich. Joseph Marxen wurde in Worringen geboren, besuchte ein Gymnasium der Steyler Missionare und studierte Philosophie und Theologie in St. Augustin beziehungsweise Mödling bei Wien.

Sein Bruder erinnert sich: „Eines Tages stand Joseph auf dem Hof, um allen mitzuteilen, dass er sein Studium abgebrochen hat.“ Gleichwohl habe er seine missionarische Berufung nicht aufgeben wollen. Sie führte ihn nach der Priesterweihe nach Albanien, wo er wegen seiner religiösen Arbeit verurteilt und später getötet wurde. „Angeblich auf der Flucht“, sagt Alfons Marxen und schüttelt den Kopf. ZIM