Schützen laufen nicht nur maskiert durch die Straßen

07.03.2013

Dass eine Schützenbruderschaft mit dem Hermann-Straaten-Preis ausgezeichnet wurde, hat manchen verwundert. Viele fragen sich, was Schützen mit der katholischen Kirche zu tun haben. Redakteur Thomas Kaumanns sprach darüber mit Rolf Stein, dem Präsidenten der Bruderschaft.
 
Herr Stein, sicher kennen Sie den Kalauer, dass Schützen lieber an der Bierbude vor der Kirche stehen bleiben, als hineinzugehen. Was zeichnet denn die Further Schützen als katholische Bruderschaft aus?
 
Wir laufen nicht nur fünf Tage im Jahr maskiert durch die Straßen, sondern sind das ganze Jahr über gemeinsam aktiv. In unserem Jahresprogramm spielt das Katholisch-Sein eine große Rolle: Wir feiern kirchliche Feste wie Pfingsten und Fronleichnam mit, wir fördern das Martinsbrauchtum. Und wir halten jährlich einen Bruderschaftstag mit unserem geistlichen Begleiter, dem Präses, ab.
 
Die Diakonie, der Dienst am Nächsten, ist ja auch katholisch; sie zählt zu den Hauptaufträgen der Kirche. Und für Ihr soziales Engagement wurden Sie nun ausgezeichnet. Was zählt alles dazu?
 
Wir unterstützen viele Einrichtungen auf der Furth: Den Kindergärten haben wir kürzlich Spenden zukommen lassen; die Palliativstation im Johanna-Etienne-Krankenhaus fördern wir ebenso finanziell; und an den Schützenfesttagen feiern wir gemeinsam mit den Altenheimbewohnern aus dem Haus Nordpark. Jahrzehntelang haben wir auch Bischof Dom Sinesio Bohn und seine Kinderhilfe in Brasilien unterstützt.
 
Wie viele Ihrer Schützen sind denn mit dabei? Beschränkt sich das soziale Engagement auf die „offizielle“ Ebene, oder sind auch die Züge mit von der Partie?
 
Auch eine ganze Reihe von Zügen engagiert sich. Viele führen eigene Projekte durch und stiften den Erlös an wohltätige Einrichtungen, wie zum Beispiel an den Fond der St. Josef-Gemeinde für arme Familien. Das meiste geschieht eher im Stillen und wird nicht groß aufgehangen.
 
Wenn man das alles hört, bekommt man den Eindruck, dass es ohne die Schützen auf der Furth manches nicht gäbe.
 
Nun, unser Stadtteil ist uns wichtig. Wir engagieren uns an vielen Stellen und das auch gemeinsam mit anderen. So organisieren wir auch in diesem Jahr gemeinsam mit dem Initiativkreis Nordstadt und mit dem Werbekreis einen Dreck-weg-Tag.
 
Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg für Ihre weitere Arbeit!