Wevelinghoven: Kapellenfenster auf Baustelle entdeckt

15.07.2014

Ein ganz besonderer Fund sorgt auf der Baustelle des Seniorenwohnstifts St. Martinus am Klosterweg in Wevelinghoven für eine große Überraschung: Bei den Bauarbeiten wurden zwei alte Kapellenfenster wieder entdeckt – fest eingemauert in die Wände der Kirche, haben sie beide Weltkriege unbeschadet überstanden.

Die Begeisterung ist groß – sowohl in Wevelinghoven als auch bei der St.-Augustinus-Seniorenhilfe. „Der Fund ist etwas ganz besonderes. Wir sind stolz, die beiden Fenster bald wieder in das 2015 eröffnende Seniorenwohnstift St. Martinus integrieren zu können“, so Thilo Spychalski, der Geschäftsführer der St.-Augustinus-Kliniken.

Damit die schönen Ornamentfenster wieder in vollem Glanz erstrahlen können, hat der katholische Trägerverbund aus Neuss herausragende Spezialisten mit der Restaurierung beauftragt. Bereits in der fünften Generation widmet sich die Glasmalereiwerkstatt Dr. Heinrich Oidtmann in Linnich der aufwendigen Wiederherstellung von Fenstern, Glas, Gemälden und Mosaiken – darunter auch beeindruckende Exemplare aus dem Kölner Dom und dem Stephansdom in Wien. Auch ein Glaskunstwerk des bekannten Malers Otto Dix gehört zu Oidtmanns Schätzen.

Die beiden Wevelinghovener Ornamentfenster im sogenannten Teppichmuster werden auf das Ende des 19. Jahrhunderts datiert. Bevor sie an alter Stelle wieder eingesetzt werden, ist noch einiges an Arbeit notwendig: Beschädigungen müssen ersetzt, Dreck, Mörtel und Kiltreste entfernt werden. Die Restauration wird also noch Zeit in Anspruch nehmen.

Währenddessen kann auch die Suche nach dem bis dato verschollenen, dritten erhalten gebliebenen Kapellenfenster, dem Muttergottesfenster, weitergehen. Nach 1948 war es Teil des Kapellenchores und dann, nach Erinnerung einiger Wevelinghovener, ab 1962 Teil der Sakristei. Hierzu freuen sich die Bauherren über jeden zweckdienlichen Hinweis aus der Bevölkerung. Die Telefonnummer lautet (0 21 31) 5291-5900.