Corneliuskapelle, Neuss-Selikum

Corneliuskapelle, Neuss-Selikum

Ein Luftangriff auf Neuss zerstörte am 29.11.1944 die Kapelle weitgehend. Seitdem ist vieles verloren gegangen. Erfreulicherweise fand man ein wahrscheinlich aus dem 17. Jh. stammendes Cornelius-Gemälde, eine sehr alte Holzbüste dieses Märtyrerpapstes, das Maria geweihte Glöckchen und den jetzt als Weihwasserbecken genutzten Grienkopf wieder. – 1950 entstand nach den Plänen des Architekten Hermes dieses einfache pseudoromanische Kirchlein.

Alte Bilder lassen barocke und im 20. Jh. neugotische Stilelemente im zerstörten Bau erkennen, den 1573 ein Freifräulein von Reuschenberg gestiftet hat. Grabungen im Inneren von 1985/86 lassen sogar den Schluß zu, daß dieses Eigenkirchlein des Rittersitzes Selikum schon vor dem 14. Jh. als Gottesdienstraum und als Grablege bestand.

Bis 1628 hatten Franziskaner, danach bis 1773 Jesuiten für Gebäude und Liturgie zu sorgen.
Bei Pest und Viehseuchen zogen Pilgerscharen aus Neuss und Umgebung hierher. Im dritten Reich erreichten die Wallfahrten, wohl als Zeichen stummen Protests, bisweilen eine Beteiligung, die heute nur schwer vorstellbar ist.

Seit 1995 ziert eine von der Künstlerin R. Schwenker in zeitgenössischer Darstellung geschaffene Cornelius-Statue den Außenaltar.

Die Corneliuskappelle in Neuss-Selikum, Gerhard-Hoehme-Allee (Kinderbauernhof),  gehört zur Pfarrgemeinde St. Hubertus.