Weniger Kirchenaustritte im Rhein-Kreis Neuss

07.03.2024

Die Kirchenaustritte an Rhein und Erft sind im Jahr 2023 erstmals wieder gesunken, bleiben allerdings auf hohem Niveau. Das geht aus einer Mitteilung des Justizministeriums hervor, die unserer Redaktion vorliegt.

Im Amtsgerichtsbezirk Neuss, zum dem neben der Quirinusstadt auch Dormagen, Kaarst, Korschenbroich und Meerbusch gehören, traten 3.420 Menschen aus der katholischen und der evangelischen Kirche aus. Im Bezirk Grevenbroich, der auch Jüchen und Rommerskirchen umfasst, waren es 1.189. Zusammengezählt ergibt das für den Rhein-Kreis Neuss 4.609 Austritte. Eine Aufschlüsselung nach Konfessionen, Städten oder gar Kirchengemeinden nehmen die Amtsgerichte nicht vor.

Diese Zahlen sind ca. 10 Prozent niedriger als die Werte im Jahr 2022 und liegen etwa bei denen von 2021. Rekordjahr war 2022 mit insgesamt 5.133 Austritten (3.604 Neuss, 1.529 Grevenbroich). In der Zeit vor der seit einigen Jahren anhaltenden Kirchenkrise waren die Zahlen deutlich niedriger. Damals traten im Kreis zwischen 1.600 und 1.800 Menschen aus den Kirchen aus. 

Nach wie vor ist das gar nicht so einfach. Der Austritt muss – das ist gesetzlich vorgeschrieben – beim Amtsgericht erklärt werden. Die Wartezeit für einen Termin beträgt beim Amtsgericht Neuss ca. 8 Wochen, beim Amtsgericht Grevenbroich etwa 3-4 Wochen. Beide Gerichte gehören übrigens zu den wenigen im Lande, die keine Terminvereinbarung über das Internet anbieten.