Augustinerinnen überführen Altenheim und Hospiz in neue Gesellschaft

03.01.2019

Ihre Geschichte ist untrennbar mit der Stadt verbunden: Seit 1846, als Johanna Etienne die Genossenschaft der Barmherzigen Schwestern nach der Regel des heiligen Augustinus gründete, wirkt der Orden der Neusser Augustinerinnen mit großem Engagement im Sinne der Caritas. Sie nehmen sich seit mehr als 170 Jahren der Pflege kranker, alter und behinderter Menschen in Neuss und weiten Teilen des Rheinlands an. Noch immer wirken zahlreiche Ordensschwestern aktiv in den Einrichtungen der St. Augustinus Gruppe und prägen dort mit ihren Werten die Häuser entscheidend mit – u. a. in Neuss im Johanna Etienne und im Alexius/Josef Krankenhaus. Neben der christlichen Fürsorge als zentralem Fundament, haben sich die Ordensschwestern immer an den modernsten Pflege- und Betreuungsstandards sowie den neuesten medizinischen Erkenntnissen orientiert. „Solange die Gesundheit uns trägt, wird es uns immer eine Herzensangelegenheit sein, Menschen, die sich uns anvertrauen, zu begleiten“, sagt Schwester M. Praxedis, die Generaloberin der Neusser Augustinerinnen.
 
2002 gründeten die Schwestern die Stiftung der Neusser Augustinerinnen - Cor unum, in die sie einen großen Teil der von ihnen betriebenen Einrichtungen gaben. Im Jahr 2004 übertrugen die Stiftung und die Neusser Alexianerbrüder ihre Einrichtungen auf eine gemeinsame Gesellschaft. Mit der gemeinnützigen St. Augustinus Gruppe wird seitdem der Fortbestand der Einrichtungen und die Fürsorge um die Patienten im Sinne der Ordensgemeinschaften gesichert und weiterentwickelt.
 
Zwei eigene Einrichtungenhaben die Neusser Augustinerinnen bis jetzt weiterhin engagiert weiterbetrieben: Das Augustinus Hospiz und das Altenheim Immaculata. In verschiedenen Funktionen übernahmen sie dort Verantwortung für 80 Altenheimbewohner, zehn Hospizgäste, deren Angehörige und, nicht zuletzt als Arbeitgeber, auch für insgesamt rund 130 Mitarbeitende. „Nicht nur wir als Ordensschwestern haben das Kloster und seine Einrichtungen geprägt; viele unterschiedliche Menschen tragen unsere Werte immer weiter“, erzählt Schwester M. Praxedis stolz. Die immer älter werdende Gesellschaft spiegelt sich auch in der Schwesternschaft wider, so dass auch bei den Neusser Augustinerinnen intensiv über die Verantwortung für die Zukunft nachgedacht und gesprochen wurde. „Alles hat seine Zeit und jetzt ist die Zeit gekommen, auch die Führung der beiden Einrichtungen an den Träger unseres Vertrauens zu geben“, sagt die Generaloberin. Vor diesem Hintergrund wurde gemeinsam mit der St. Augustinus Gruppe die Immaculata gGmbH gegründet, in die zum 1. Januar 2019 das Altenheim Immaculata und das Augustinus Hospiz eingebracht wurde. Die Ordensschwestern übergeben die operative Führung der gemeinsamen Gesellschaft an die St. Augustinus Gruppe. „Wir werden uns aber auch weiterhin mit besten Kräften in der spirituellen und seelsorgerischen Begleitung einbringen“, so die Generaloberin.
 
Dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der St. Augustinus Gruppe, Paul Neuhäuser, liegt das Wohl des Ordens persönlich sehr am Herzen: „Als gemeinnützige Tochtergesellschaft geht es uns darum, das bedeutsame Lebenswerk der Ordensschwestern weiter zu führen und uns der Nöte und Bedarfe der Menschen heute und in Zukunft anzunehmen. Dafür setzen wir alle unsere Mittel ein. Wir wollen zukunftsfähig sein und dabei täglich Gutes tun“.
Genau da scheint sich der Kreis des Lebens ein Mal mehr zu schließen: Als Johanna Etienne Ende der 1860er-Jahre die Leitung der Gemeinschaft an die nächste Generation abgab, wählte sie folgendes Bild: „Das Samenkorn ist aufgegangen. Und jetzt ist es an der Zeit, es in andere Hände zu legen, damit es weiterwachsen kann.“ Ihre Worte und ihre Taten haben bis heute nicht an Aktualität verloren.