Neusser Quirinus-Oktav mit vielfältigem Programm, Festmesse und Schreinprozession

24.04.2024

Zum Quirinus-Schrein in der Neusser Basilika pilgern die Menschen während der Oktav.
Zum Quirinus-Schrein in der Neusser Basilika pilgern die Menschen während der Oktav.

Vom 27. April bis zum 5. Mai fin­det in Neuss die 15. Quirinus-Oktav statt. Unter dem Leit­wort "Ihr seid das Salz der Erde!" feiern die Katholiken ihren Stadt- und Pfarr­patron. Neun Tage stellt ein ab­wechslungs­reiches Programm den Neusser Heiligen in den Mittel­punkt. Dazu zählen Sternwallfahrten der 13 Kindertagesstätten im Sendungsraum, tägliche Gebetszeiten, Besuche von Gruppen und Verbänden,  Bastelvorlagen für die Schulen und vieles mehr.  "Alle sind ein­geladen, Quirinus zu be­suchen und mit ihren persön­lichen An­liegen, mit Dank, Sorgen und Bitten zu ihm kommen", sagt Ober­pfarrer Andreas Süß.

Das ab­wechslungs­reiche Pro­gramm hält For­mate und Angebote für alle Gene­rationen bereit. Höhe­punkt und Ab­schluss der Woche ist die Festmesse mit Augustiner-Chorherr Quirinus, in Neuss geboren als Carsten Greiwe, und die an­schließen­de Schrein­prozession am Patronats­tag, 5. Mai, um 18 Uhr, zu der einige hun­dert Teil­nehmer er­wartet werden. Nach der Pro­zession sind alle Gäste ein­geladen, auf dem Münster­platz ge­meinsam zu feiern.

Die Oktav beginnt am Samstag, 27. April, um 17.30 Uhr mit „Nightfever“ in der Basilika. Dabei handelt es sich um eine Initiative junger Christen, die weltweit Passanten aller Generationen einlädt, eine positive Erfahrung der Liebe und Barmherzigkeit Gottes für ein paar Minuten in der Kirche zu machen, eine Kerze zu entzünden, eine Fürbitte aufzuschreiben, der Musik zu lauschen, ein Gespräch zu führen, das Sakrament der Versöhnung zu feiern und sich in den eigenen Anliegen segnen zu lassen. 

Am Sonntag, 28. April, erfüllen die Mitglieder der Heimatfreunde das Neusser Gelübde von 1475: Sie bringen zwei große Wachskerzen, damit diese allzeit zum Hochamt vor dem Schrein des heiligen Quirinus leuchten. Die Stadt war damals in großer Not. Der Herzog von Burgund, auch Karl der Kühne oder Karl der Schreckliche genannt, hatte die Stadt Ende Juli des Jahres 1474 umzingelt. Seitdem versuchte er mit dem damaligen Heer von 40.000 Soldaten, Neuss zu erobern. Auf die Fürsprache des heiligen Quirinus wurde die Stadt wie durch ein Wunder verschont. Dadurch stieg die Verehrung des heiligen Quirinus als Stadtpatron weiter.

Die Oktav lädt täglich zu Laudes (9 Uhr), Vesper (18 Uhr) und Komplet (21 Uhr) ein. Am Sonntag, 5. Mai, um 14 Uhr gestalten Seelsorger eine Familienmesse in der Reihe „Wir feiern Jesus“ mit einem Quirinus-Spiel der Görres-Grundschule. Am Freitag, 3. Mai, um 19 Uhr beginnt ein ökumenischer Floriansgottesdienst für alle Feuerwehrleute als Zeichen des großen Dankes für Ihren Einsatz für die Neusserinnen und Neusser.

Mit der Fest­woche wollen die Gast­geber an alte Wall­fahrts­zeiten an­knüpfen, die im Mittel­alter wahre Pilger­ströme an­lockte und der Stadt auch Wohl­stand brachte. Der heutige Köl­ner General­vikar Guido Assmann hauch­te der Quirinus-Oktav als Ober­pfarrer an St. Quirin  neues Leben ein. Eine Ini­tiative, die sein Nach­folger Andreas Süß aus Über­zeugung fort­führt und inten­siviert. Er sieht in dem Stadt­patron "eine identitäts­stiftende, ver­bindende Per­sönlich­keit, die viele Neusser für sich als Orien­tierung nehmen".