Kirche sucht neue Wege

18.12.2014

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PEK

Erzbistum Köln. Das Erzbistum Köln sucht in einem Projekt „Neue Wege für Pastoral und Verwaltung“. Es ist geplant, in den nächsten Jahren Verwaltungsaufgaben neu zu organisieren und neue Wege für die Pastoral zu finden. „Um die Menschen heute in ihren je eigenen Lebenswelten zu erreichen, braucht es neue Wege“, erklärt Generalvikar Dr. Stefan Heße.
 
Die leitenden Pfarrer hatten in einer Umfrage angegeben, dass sie rund 25 Stunden pro Woche für Verwaltungstätigkeiten aufwenden müssen. Ziel ist es, dass diese Verwaltungstätigkeit in den Gemeinden zum größten Teil von einer Verwaltungsleitung übernommen werden soll. „Die Verwaltungsleitung soll nachhaltig entlasten und den überwiegenden Teil der Verwaltungsaufgaben übernehmen, insbesondere die Leitung des angestellten Personals und die Trägerschaft der Kitas“, erläutert Generalvikar Heße. Derzeit gibt es Gespräche über den Einsatz von Verwaltungsleitungen mit den Verantwortlichen von 18 Seelsorgebereichen. In Stellenanzeigen werden Verwaltungsleitungen gesucht, die in einer ersten Pilotphase beginnend im Jahr 2015 in den Pilot-Seelsorgebereichen eingesetzt werden sollen. Leitende Pfarrer, pastorale und ehrenamtliche Mitarbeiter sollen die gewonnene Zeit für eine neue Pastoral nutzen, die stärker den heutigen gesellschaftlichen und kirchlichen Gegebenheiten entspricht.
 
„Wir brauchen einen Systemwechsel in unserer Pastoral und wir müssen ihn jetzt einleiten“, betont Heße. In sechs Thesen hat er Wegzeichen für diese zukünftige Pastoral gesetzt. Demnach soll die Pastoral differenzierter und stärker an der Lebenswelt der Menschen ausgerichtet sein. Die Seelsorger sollen jenen mehr Aufmerksamkeit schenken, die derzeit nicht an kirchlichen Angeboten teilnehmen. Die Leitenden Pfarrer sollen neue Rollen einnehmen, in denen sie stärker die Begabungen, Kompetenzen und Fähigkeiten der ehrenamtlichen Mitarbeiter entdecken und so Netzwerke kirchlicher Orte schaffen.
 
Im Projekt soll das System der Verwaltung in Seelsorgebereichen, Rendanturen und dem Generalvikariat optimiert werden, so dass ein effizienteres Verwaltungshandeln entsteht. Neben der Einführung von Verwaltungsleitungen werden Strukturen und Prozesse im Bereich der Liegenschafts- und Immobilienverwaltung, sowie die Organisation der Rendanturen und der Hauptabteilung Seelsorgebereiche im Generalvikariat in Köln in den Blick genommen. „Es ist schwer und es erfordert Mut, die bekannten Wege zu verlassen und Neues zu wagen. Doch ich bin sehr zuversichtlich, dass sich für uns im Erzbistum Köln auf neuen Wegen auch neue Perspektiven für Pastoral und Verwaltung ergeben“, ergänzte Heße.
 
Weitere Informationen über das Projekt „Neue Wege für Pastoral und Verwaltung “ gibt es im Internet unter der Adresse www.erzbistum-koeln.de/neue-wege.