Jubiläum in Neuss: Freiwilligenzentrale von Diakonie und Caritas besteht seit 25 Jahren

26.07.2024

Gut gebackene Jubiläumstorte (von links):  Andre Fitzner (Diakonie), Sigrid Wiechers (Koordinatorin der FWZ), Silvia Wolter (Caritas), Ursula Baum (Bürgermeisterin Stadt Kaarst), Wolfgang Richter (ehrenamtlicher Berater) und Sigrid Hecker (Ehrenamtskoordinatorin Stadt Kaarst).
Gut gebackene Jubiläumstorte (von links): Andre Fitzner (Diakonie), Sigrid Wiechers (Koordinatorin der FWZ), Silvia Wolter (Caritas), Ursula Baum (Bürgermeisterin Stadt Kaarst), Wolfgang Richter (ehrenamtlicher Berater) und Sigrid Hecker (Ehrenamtskoordinatorin Stadt Kaarst).

Verstrick dich – oder willst du alle Maschen für dich behalten?: Unter diesem Motto hat die Freiwilligenzentrale (FWZ) Neuss ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert. Im Hofcafé Meererhof stand nicht nur ein Festakt mit Ansprachen, Smalltalk, Büfett und Musik auf dem Programm. Mit Podiumsdiskussion und Workshops tauschte man ferner Erfahrungen aus und stellte die Weichen für 25 weitere erfolgreiche Jahre des Bündnisses aus Diakonie und Caritas. Die FWZ versteht sich als Brückenbauer zwischen ehrenamtssuchenden Menschen und über 180 sozialen bzw. karitativen Einrichtungen in Neuss, Kaarst und Grevenbroich.

„Die Arbeit mit Ehrenamtlichen hat sich verändert. Die Anerkennung gewinnt zunehmend an Bedeutung“, sagte Bernd Gellrich im Zuge der Podiumsdiskussion auf die Frage von Moderator Jan Reisender von den „Mutmachern“. Neben dem Vorstand der Diakonie nahmen an der Diskussion teil: die stellvertretende Neusser Bürgermeisterin Susanne Benary, die Ehrenamtskoordinatorin des Pflegeheims Herz Jesu in Neuss, Gaby Lambertz, der Ehrenamtler Wolfgang Richter sowie Hermann Josef Thiel. Der Vorstand der Caritas Rhein-Kreis Neuss bestätigte die Sichtweise seines Kollegen Gellrich und skizzierte einen Ausweg aus der Lücke, die Corona und Generationswechsel gerissen haben: „Ehrenamt bleibt extrem wichtig. Wir haben intern verschiedene Initiativen zur Weiterentwicklung angeschoben.“

Hieran knüpfte Gaby Lambertz an und berichtete aus der täglichen Arbeit mit Ehrenamtlichen: „In der Koordination braucht das Erstgespräch viel Zeit. Der Austausch ist wichtig, Veränderungen müssen beobachtet werden. Die Ehrenamtlichen sollten sich ihrer Verantwortung bewusst sein.“ Susanne Benary unterstrich, dass der Stadt Neuss das Ehrenamt am Herzen liegt: „Es gibt die Ehrenamts-Beauftragte der Stadt, und es gibt den Ehrenamts-Preis.“ Auch die Netzwerke funktionierten und seien weiter auszubauen. 

Wolfgang Richter unterstrich das Bestreben der Berater, einen guten Match zwischen Ehrenamt-Suchenden und Ehrenamt-Organisationen hinzubekommen. Der Ehrenamtliche der FWZ sprach an, dass es mehr Rückmeldungen von den Einrichtungen bedürfe, wie der konkrete Bedarf aussieht und welche Erfahrungen die Einrichtungen mit den vermittelten Interessenten machen.  

All diese Aspekte wurden in den Workshops reflektiert. Der intensive Austausch in Kleingruppen generierte ein Füllhorn an Erkenntnissen. Zum Beispiel, dass sich Ehrenamtliche verstärkt für Projekte interessieren und Gremienarbeit als weniger interessant empfinden. Auch die organisationsübergreifende Kooperation könne Perspektiven für Interessierte eröffnen, beispielsweise zwischen Caritas-Fachdienst für Integration und Migration und Stadtbücherei oder Freiwilligenzentrale.