Christus in die Mitte nehmen: In der Gohrer Kirche St. Odilia wird eine neue Sitzordnung erprobt

26.01.2024

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Aus: Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln

In der Gohrer Kirche St. Odilia gruppieren sich Stühle zurzeit um Altar und Ambo herum. Foto: TZ
In der Gohrer Kirche St. Odilia gruppieren sich Stühle zurzeit um Altar und Ambo herum. Foto: TZ

In der romanischen Kirche St. Odilia in Gohr sitzen die Gläubigen zurzeit auf Stühlen und im Oval um Altar und Ambo herum. Das Experiment ist bis Pfingsten geplant. Danach wird entschieden, ob es bei der neuen Sitzordnung bleibt oder die im Moment in den Seitenschiffen gelagerten Kniebänke wieder an ihre alten Plätze zurückkehren. 

Die Idee für den Modellversuch entstand im vergangenen Jahr bei der Vorbereitung der Osternachtsfeier. „Wir nehmen Christus so in die Mitte unserer Gemeinschaft“, erklärt Hans-Jürgen Oeynhausen von der Gruppe „Osternacht und neue Sitzordnung“. Schriftliche Reaktionen wurden in einer Kiste gesammelt und an einer Pinnwand präsentiert. 

Es wird positiv bewertet, dass man sich anschauen kann, dass man gemeinsam im Kreis das Vaterunser betet und dass sich Gläubige und Zelebranten auf Augenhöhe begegnen. Diese Offenheit und Zugewandtheit, die die einen als bereichernd empfinden, bereitet den anderen jedoch Unbehagen. Sie bedauern, dass sie sich in dem offenen Oval nicht zurückziehen können und dass sie beim Beten nicht beobachtet werden möchten. 

„Wir nehmen diese Einwände sehr ernst, sehen aber deutlich, dass es auf allen Seiten Kompromisse und gute Ideen braucht, um dem Wunsch des Konzils nach einer stärkeren Betonung des Gemeinschaftscharakters der Eucharistie nachzukommen“, so Oeynhausen.