„Dokument des Barocks“: Denkmalschützer untersuchten das Nikolauskloster bei Glehn

17.02.2023

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Aus: Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln

Das Nikolauskloster der Oblatenmissionare bei Glehn ist ein bedeutendes Zeugnis der christlichen Kultur. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie des Landschaftsverbands Rheinland (LVR). „Es handelt sich um eine ins 15. Jahrhundert zurückgehende Klosteranlage, die Aufschluss über das monastische Leben in einem Männerkloster und dessen wirtschaftliche, kulturelle und soziale Bedeutung gibt. Äußerlich schlicht gestaltete und zugleich innen repräsentativ ausgestattete Klosterbauten dokumentieren den Barock am Niederrhein“, schreibt Gutachterin Nadja Fröhlich. 

Ihr Werk ist für die Ordensmänner unter Leitung von Pater Andreas Petith von großer Bedeutung: Das Kloster muss dringend restauriert werden, Kirchensteuermittel dafür gibt es nicht, und der LVR liefert nun die Begründung, um die anstehenden Anträge auf Fördermittel aus den Denkmalschutz­-Programmen stellen können. So ist das Deckengemälde im Petrussaal etwa genauso sanierungsbedürftig wie das Dach. 

Laut Fröhlich gilt das Nikolauskloster „als das bedeutendste Kloster der Franziskaner-Terziarier am Niederrhein“. Im Jahr 1905 zogen die Oblatenmissionare in den zeitweilig säkularisierten Komplex an der Köln-Aachener Bistumsgrenze, über den es bisher nur einen kurzen Eintrag in der Denkmalliste gab. Zum ersten Mal in seiner rund 600-jährigen Geschichte ist dessen Bedeutung jetzt beleuchtet worden.