Erfolgreiche Deutsch-Kurse: Integrationspreis für Caritas-Ehrenamtliche in der Elsener Zehnscheune überreicht
15.11.2024
Susanne Graefe-Henne hat den Integrationspreis 2024 des Rhein-Kreises Neuss verliehen bekommen. Die ehrenamtliche Caritas-Mitarbeiterin gibt seit 26 Jahren für überwiegend neuzugewanderte Frauen im Neusser Fachdienst für Integration und Migration (FIM) Deutsch-Kurse. Das Besondere: Die Kinder der Frauen sind im Unterricht willkommen. „Manchmal tanzen sie auf den Tischen, während wir mit den Müttern Vokabeln lernen oder den Wortschatz für Behördengänge einstudieren“, berichtet Susanne Graefe-Henne am Rande der Feierstunde in der Elsener Zehntscheune.
„Ihre Sprachkurse sind ein Geschenk“, bringt es Landrat Hans-Jürgen Petrauschke in seiner Laudatio auf die Preisträgerin auf den Punkt. Die Kurse seien „Schlüssel für ein neues Leben und Integration“. Im geschützten Raum des FIM eröffne der Sprachunterricht Perspektiven und trage maßgeblich dazu bei, dass die Frauen und deren Familien einen Platz in unserer Gesellschaft finden, so der Landrat.
Erster Gratulant ist Caritas-Vorstandsvorsitzender Hermann Josef Thiel: „Mit Ihrem ehrenamtlichen Einsatz schenken Sie Vertrauen, Freude und Zuversicht.“ Thiel stellt auch die Initiative der FIM-Leiterin Dr. Ute Pascher-Kirsch heraus, die Graefe-Henne für den Integrationspreis vorgeschlagen hatte. Graefe-Henne bestätigt, dass im Unterricht tatsächlich auch schwierige Themen angesprochen werden, die für die täglichen Herausforderungen der Frauen ebenso wichtig sind wie das kleine und das große ABC der deutschen Sprache.
Die 63-Jährige, die aus Rheine stammt und seit 1988 in Neuss lebt, ist über den Arbeitskreis Asyl auf Vermittlung des Neusser Sozialamtes zu ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit gekommen. Im Neusser Caritashaus International an der Salzstraße, wo der FIM seinen Sitz hat, richtet sich das Angebot speziell an Frauen, im Anfänger-Kurs befinden sich auch Männer. Neben den Kursen bei der Caritas unterrichtet die Mutter von drei erwachsenen Kindern und Großmutter einer Enkelin auch im Martin-Luther-Haus der evangelischen Christuskirchengemeinde in Neuss.
Den ersten Platz beim Integrationspreis 2024, den zum achten Mal das Kommunale Integrationszentrum (KI) Rhein-Kreis Neuss durchgeführt hat, teilt sich Graefe-Henne mit der Jüchenerin Monika Maßen, die sich für die Integration von Geflüchteten seit 2015 einsetzt. Das Preisgeld in Höhe von 2000 Euro für Graefe-Henne wird für die weitere Integrationsarbeit eingesetzt. Bei der Preisverleihung hat die Jury aus Kreistag und Kreisverwaltung insgesamt acht herausragende Integrationsprojekte vorgestellt.