Heilig-Geist-Gemeinde sucht nach neuer Nutzung für Kirche
03.11.2025
Die Heilig-Geist-Gemeinde in Büderich steht vor einer tiefgreifenden Veränderung. In einer Sonderausgabe des Gemeindebriefs „Logbuch“ haben Pfarrer Michael Berning und Caroline Klingen vom Pfarrgemeinderat die Gemeindemitglieder darüber informiert, dass über die Zukunft der Heilig-Geist-Kirche und des angeschlossenen Pfarrzentrums entschieden werden muss. Der Rückgang der Katholikenzahlen, der zunehmende Priestermangel und eine angespannte Finanzlage im Erzbistum Köln zwingen die Verantwortlichen, neue Wege zu suchen.
Ein Blick zurück – und nach vorn
In den 1960er-Jahren zählte die Gemeinde über 10.000 Mitglieder, heute sind es nur noch rund 6.300 – Tendenz weiter sinkend. „Niemand käme heute mehr auf die Idee, eine neue Kirche in Büderich zu bauen, wenn es sie nicht schon gäbe“, so Berning und Klingen. Der Pfarrer erinnert zugleich an den Geist des Aufbruchs, der die Gründung der Gemeinde in den Jahren nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil geprägt hatte. Nun aber seien neue Strukturen nötig. Büderich wird Teil einer Pastoralen Einheit mit dem linksrheinischen Düsseldorf und der Düsseldorfer Innenstadt. In diesem Zusammenhang müsse auch über die Zahl der Kirchenstandorte neu nachgedacht werden.
Exposé für Pfarrzentrum und Kirche
Um den Prozess aktiv zu gestalten, will die Gemeinde ein Exposé über das Pfarrzentrum Heilig Geist, die angrenzende Wiese und das Kirchengebäude erstellen. Das Grundstück soll zur Verpachtung oder gegebenenfalls zum Verkauf angeboten werden. Wichtig sei, den kirchlichen Charakter des Ortes zu bewahren: Die Heilig-Geist-Kirche steht unter Denkmalschutz, und eine Nutzung, die nicht mit ihrem sakralen Wesen vereinbar ist, soll ausgeschlossen werden. „Wir favorisieren eine soziale Nutzung des Gebäudes“, so Berning und Klingen – etwa als Altenheim, Jugendtreff oder Einrichtung für Menschen mit Behinderungen.
Ein offener Prozess unter Beteiligung vieler
Das Exposé wird in den kommenden Monaten dem Erzbistum Köln, sozialen Trägern sowie den Städten Meerbusch und Düsseldorf vorgestellt. Auch renommierte Projektentwickler sollen einbezogen werden, um Vorschläge für eine künftige Nutzung zu unterbreiten. Diese werden anschließend von den Gremien der Gemeinde geprüft.
Berning und Klingen sprechen offen von einem schmerzlichen Prozess. „Es ist ein Prozess des Abschiednehmens und der Trauer. Aber auch ein Prozess, an dessen Ende eine Lösung steht, die von uns allen mitgetragen wird und mit der wir gut leben können und keine, die uns einfach übergestülpt wird.“ Der Pfarrgemeinderat, der Kirchenvorstand und das Pastoralteam stehen allen Gemeindemitgliedern für Gespräche zur Verfügung.