Katholische Dreikönigenschule – Neubau erst in sieben Jahren?

08.05.2017

Der Weg der Heiligen drei Könige zum Jesuskind in der Krippe war lang und beschwerlich. Ähnlich ist es bei der katholischen Dreikönigenschule in Neuss: der Weg zurück an den alten Standort im Dreikönigenviertel entwickelt sich zur unendlichen Geschichte – ein Ende ist derzeit nicht absehbar. 
 
Im Jahr 2012 war das angestammte Gebäude der Schule an der Weberstraße wegen einer Belastung durch den Schadstoff PCB (Polychlorbiphenyl) geschlossen worden. Die Schule fand daraufhin in den Räumlichkeiten des Berufsschulzentrums im Hammfeld eine vorübergehende Heimat. Doch die Schulgemeinde wie auch die Kirchengemeinde Hl. Dreikönige wünschen sich eine Rückkehr in das Dreikönigenviertel. Die Schule, die zu den wenigen verbliebenen katholischen Bekenntnisgrundschulen in der Quirinusstadt zählt, und die Pfarre sind auf vielfältige Weise miteinander verbunden. Wöchentliche Schulgottesdienste, die Teilnahme an der Cornelius-Wallfahrt oder der Martinszug sind nur einige Beispiele (katholisch-im-rhein-kreis-neuss.de berichtete).
 
Zuletzt war ein Neubau der Dreikönigenschule am alten Standort und damit ein Ende der provisorischen Unterbringung in greifbare Nähe gerückt. Im Rahmen des Landesprogramms „Gute Schule 2020“ erhält die Stadt Neuss über vier Jahre verteilt Zuschüsse in Höhe von rund sieben Millionen Euro. Ein großer Teil des Geldes soll nach dem Willen der schwarz-grünen Koalition im Neusser Rathaus für den Neubau der Schule verwendet werden.
 
Doch nach den Plänen der Stadtverwaltung soll erst im Jahr 2020 mit den Abrissarbeiten begonnen werden, der Neubau dann im Jahr 2024 fertig sein. Vorher habe das städtische Gebäudemanagement keine Kapazitäten. Bei den Befürwortern des Neubaus sorgte diese Mitteilung für Entsetzen, es war sogar von „Verhinderungstaktik“ die Rede. Der Neusser Schulausschuss erhob deshalb kürzlich die Forderung, die Beschlüsse aus dem Herbst 2016 umzusetzen und schnell mit den Planungen und Arbeiten für die neue Dreikönigenschule zu beginnen.
 
Der Schulgemeinde hilft das vorerst nicht. Sie muss weiter mit dem Provisorium im Hammfeld leben und auf Besserung hoffen. Für manche von ihnen hat die jüngere Entwicklung einen faden Beigeschmack: einige Eltern hatten schon vor vier Jahren den Eindruck, dass die katholische Bekenntnisschule bewusst unattraktiv gemacht und auf Dauer geschlossen werden solle.