Katholische Schützen sagen Bundesköniginnentag in Gindorf auch dieses Jahr ab
01.03.2022
Der aufgrund der Corona-Pandemie bereits um ein Jahr verschobene Bundesköniginnentag der katholischen Schützen in Gindorf findet auch im Mai dieses Jahres nicht statt. Dies ist das Ergebnis eines intensiven Meinungsaustauschs zwischen dem Vorstand des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften als Veranstalter und der örtlichen St.-Sebastianus-Bruderschaft als Ausrichter. Tausende Besucher waren erwartet worden.
„Wir haben uns die Entscheidung zur Absage dieses alljährlichen Treffens unserer Schützenköniginnen und deren Hofstaate mit zahlreichen Schützenabordnungen aus den sechs Diözesanverbänden unseres großen Bundes nicht einfach gemacht“, erklärt Bundesschützenmeister Emil Vogt. „Aber bei der Entscheidungsfindung galt es, das wirtschaftliche Risiko, das aktuell immer noch hohe gesundheitliche Risiko und das daraus abzuleitende Risiko der Teilnehmer-Akzeptanz abzuwägen.“
Brudermeister Robert Hoppe von den Gindorfer Sebastianus-Schützen ist traurig über diese nun endgültige Entscheidung. „Ich trage als Vorsitzender der ausrichtenden Bruderschaft diese Entscheidung vollumfänglich mit“, erklärt Hoppe. „Wir stehen als Ausrichter des Bundesköniginnentages letztlich in der Verpflichtung, für die Teilnehmer einer solchen Veranstaltung den Ablauf dieses zweitägigen Schützentreffens in Freude und Freundschaft zu organisieren. Dies wiederum bedarf hoher finanzieller Aufwendungen, unter anderem für Sicherheitsmaßnahmen, Hilfs- und Ordnungsdienste, Musikbands, Verpflegungs- und Zelt-Equipment, den großen Open-Air-Gottesdienst und den Festumzug. Alle diese Ausgaben summieren sich zu einem hohen fünfstelligen Betrag auf. Damit war der Punkt erreicht, an dem wir gemeinsam mit dem Bund die Entscheidung treffen mussten, ob wir für dieses wirtschaftliche Risiko zur Gänze eintreten oder aber die Reißleine ziehen.“
Der solide erstellte Haushaltsplan beinhaltet neben den dezidiert aufgeschlüsselten Ausgaben eine ebenso klare Einnahmenseite, auf der sich Sponsor-Leistungen ebenso wiederfinden wie Einnahmen aus dem Verkauf von Festabzeichen oder Einnahmen aus dem Verkauf von Eintrittskarten für die Zeltveranstaltung. Allein schon der im Vorfeld aufgrund der Corona-Pandemie komplett weggebrochene Verkauf der bereits erstellten Festabzeichen beschert dem Ausrichter aktuell ein hohes vierstelliges Risiko.
Dazu kommt die verständliche Überlegung vieler älterer Schützenfreunde, die aufgrund des nach wie vor von Experten unterschiedlich bewerteten Gesundheitsrisikos wegen Corona doch eher von einem diesjährigen Besuch absehen werden. „Auch hier fehlen dann plötzlich Einnahmen“, kalkuliert Robert Hoppe, „die das finanzielle Risiko eines Festhaltens an der Durchführung des Bundesköniginnentages massiv erhöhen. Diese Verantwortung kann der geschäftsführende Vorstand für unsere Bruderschaft nicht übernehmen.“