Kevelaerwallfahrts-Relief wird vorgestellt

15.09.2009

Auf dem Gelände einer ehemaligen Hauderei (Mitgeschäft für Pferdefuhrwerke) am Hermannsplatz wird demnächst ein altes Relief der Kevelaerschutzmantelmadonna der Öffentlichkeit neu vorgestellt. Es erinnert an die lange Tradition der Neusser Kevelaerwallfahrten.

Auf dem Gelände Ecke Hermannsplatz / Gielenstraße standen in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg die Gebäude der Firma Opel Dresen und danach Teppich Walraffen. Links vom Haupteingang war in der Wand ein Sandsteinrelief der Kevelaerschutzmantelmadonna eingelassen. Ende des 19.Jahrhunderts hatte sich hier Hubert Mattheisen mit seiner Hauderei (Mietgeschäft für Pferdefuhrwerke) niedergelassen. Seine Witwe hatte das Sandsteinrelief in den dreißiger Jahren anbringen lassen. Denn von hieraus fuhren die Pferdekutschen nach Kevelaer.

Weil der Friedhof 1874 vom Gelände der Marienkirche an die Büttger Landstraße (heutige Rheydterstraße) verlegt worden war, begleiteten bei Beerdigungen die Fußgänger mit Zylinder den Kondukt bis zum Friedhof. Daher hieß die Büttger Landstraße im Volksmund auch „Zylinderallee“. Wer es sich leisten konnte, nahm ein Pferdekutsche von der Hauderei Mattheisen.

Vor dem Abriss der Gebäude von Opel Dresen bzw. Teppich Walraffen hat Herr Peter Dahlmann, der Eigentümer des Geländes, auf Bitten des Pfarrgemeinderates von St. Marien das Sandsteinrelief gesichert und es nach dem Neubau der Firma Plus wieder in der Wand rechts neben dem Haupteingang anbringen lassen.

Dieses renovierte Sandsteinrelief der Kevelaerschutzmantelmadonna, das im Stadtgebiet das einzige sichtbare Zeugnis für die 360jährige Tradition der Neusser Kevelaerprozession ist, soll der Öffentlichkeit vorgestellt werden, und zwar am Dienstag, den 29. September 2009 um 12.15 Uhr.