Messdiener: Zusammenarbeit nun stadtweit

11.06.2007

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Neuß-Grevenbroicher Zeitung vom 12. Juni 2007

Neuss (lina) Rund 160 Kinder stellten sich am Sonntag vor dem Pfarrzentrum der Gemeinde Heilige Dreikönige dichtgedrängt im Oval auf und hielten weiße und rote Papierbögen in die Luft.

Ein Foto vom Kirchturm machte den Sinn der Aktion deutlich: Die Neusser Ministranten stellten das Logo ihres Messdienertags nach. Und das versprach den Neun- bis 13-Jährigen - angelehnt an eine beliebte Süßigkeit- „MessdienerEI voller Überraschungen“.

Seit einem Jahr gibt es den Neusser Messdiener-Arbeitskreis. Knapp 20 Jugendliche aus zwölf Pfarreien der beiden Stadtdekanate treffen sich dort regelmäßig. Ideenaustausch und Unterstützung über Pfarreigrenzen hinaus steht im Mittelpunkt.

„Wir wollten die Messdienerarbeit in Neuss vernetzen, die Möglichkeit zu neuen Kontakten und zur Zusammenarbeit schaffen“, erklärt Jo Stammen, Jugendreferent der Katholischen Fachstelle für Jugendpastoral und Jugendhilfe.

Der Messdienertag war die erste gemeinsame Großaktion der Gruppe und der erste Neusser Messdienertag seit fünf Jahren. „Die Idee war, möglichst alle interessierten Gemeinden auch daran zu beteiligen“, so Stammen. So bereiteten die Messdiener aus insgesamt zehn Neusser Pfarreien je eine Aufgabe vor, bei der die Teilnehmer Geschick oder Kreativität unter Beweis stellen mussten.

Elke Schlangen und Franziska Gilges aus St. Marien sind im Messdiener-Arbeitskreis aktiv. „Es ist super, dass es so eine Möglichkeit zum Austausch gibt“, meint Elke. „Wir besprechen, was in den jeweiligen Pfarreien gerade gut oder auch nicht so gut läuft und geben uns gegenseitig Tipps.“

Zuletzt stand natürlich die Vorbereitung des gemeinsamen Messdienertags auf dem Programm: „Es ist toll zu sehen, was wir gemeinsam auf die Beine gestellt haben. Für die jüngeren Messdiener ist das eine Superaktion, denn so können sie auch sehen, dass sie nicht die einzigen sind, die diese Aufgabe übernehmen.“ Das sicher nicht: „Ich denke, die Messdienerarbeit in Neuss läuft wirklich gut“, sagt Franziska.

„Teilweise gibt es mehr als 100 Messdiener in einer Gemeinde.“ Auch in St. Marien übernehmen rund 100 Kinder und Jugendliche diesen ehrenamtlichen Dienst. „Das zeigt uns, dass den Kindern diese Aufgabe Spaß macht und dass viele von ihnen auch nach der Erstkommunion mit der Kirche verbunden bleiben wollen“, erklärt Elke. Franziska ergänzt: „Wichtig ist auch, dass die Messdiener den Kindern Gemeinschaft, Fahrten und Aktionen bieten. Bei uns können sie ihre Freunde treffen und auch neue Freunde finden.“

Den Abschluss des Messdienertages bildete eine Jugendmesse in der Pfarrkirche St. Pius. Jugendliche aus St. Marien bereiteten den Gottesdienst zum Thema „Berufung“ gemeinsam mit Kreisjugendseelsorger Marcus Bussemer vor. Mit dabei waren Rene Stockhausen und Michael Mohr, die am 3. Juni im Altenberger Dom zu Diakonen geweiht wurden.

Sie erzählten den Gottesdienstbesuchern von ihrer Berufung, von der Motivation, als Diakone für die Menschen in ihren Gemeinden da zu sein. Marcus Bussemer forderte in der Predigt die Messdiener ebenso wie alle anderen Christen auf, anderen Menschen zu helfen, ohne erst lange auf die entsprechende Aufforderung zu warten.