Musik ist wie eine Therapie: Martin Dittert erfreut Gäste im Neusser Augustinus-Hospiz

14.02.2023

Martin Dittert nimmt auf seinem mitgebrachten braunen Lederhocker Platz und stimmt noch die letzten Saiten seiner Akustikgitarre, da kommen schon die ersten Gäste gespannt in den Eingangsbereich. Jeden Donnerstag ist der integrative Musiktherapeut im katholischen Augustinus-Hospiz in Neuss zu Besuch und begleitet sowohl die Gäste als auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer musikalischen Reise der Klänge und Melodien.  

Schon früh entdeckte Dittert seine Leidenschaft für die Musik: „Ich wollte früher immer der typische Rockstar werden“, lacht der 47-Jährige. „Dann habe ich aber doch eine normale Ausbildung gemacht. Ich bin in die Medienbranche gegangen und Kameramann geworden“, erklärt Dittert weiter. Doch ihm fehlte die Musik, worauf hin er Musik studierte. „Durch mehrere Weiterbildungen bin ich dann zur integrativen Musiktherapie gekommen. Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht“, so der Korschenbroicher. 

Heute arbeitet er hauptsächlich für die Lebenshilfe im Rhein-Kreis Neuss. Dort spielt er für Menschen mit einer geistigen Behinderung. „Ich arbeite mit vielen verschiedenen Menschen unterschiedlichsten Alters zusammen. Die verschiedenen Reaktionen auf die Musik sind für mich sehr spannend zu beobachten“, so der zweifache Familienvater, der auch eigene Lieder schreibt.

Ins Augustinus-Hospiz kommt er seit sechs Jahren. Für die Gäste ist es jedes Mal ein Höhepunkt. „Ich freue mich immer, wenn Herr Dittert kommt. Es ist eine gelungene Ablenkung vom Alltag, und ich genieße es sehr“, so Hildegard Müller (Name geändert), ein Gast des Hospizes. Welche Lieder Dittert spielt, ist unterschiedlich. „Natürlich passen wir je nach Jahreszeit die Stücke etwas an. Außerdem haben die Gäste immer die Möglichkeit, sich Titel zu wünschen. Dadurch kommt jedes Mal aufs Neue eine ganze andere und sehr bunte Liste an Songs zusammen“, erklärt der Musiker. 

Eine Mitarbeiterin stellte seinerzeit den Kontakt zu Martin Dittert her. Dass er bereits seit vielen Jahren im Augustinus-Hospiz die Gäste in ihrem letzten Zuhause glücklich machen kann, ist ausschließlich durch Spenden möglich, auf die das Haus dringend angewiesen ist. Mehr Informationen finden Interessierte im Internet: shorturl.at/cdgky