Neuer indischer Konvent hat seine Arbeit im Johanna-Etienne-Krankenhaus aufgenommen

07.02.2023

Sie prägen den Klinikalltag im Neusser Johanna-Etienne-Krankenhaus: Ordensschwestern. Denn im 19. Jahrhundert gründete Schwester Johanna Etienne die Neusser Augustinerinnen, eine Kongregation, die sich seit jeher besonders der Krankenpflege widmet und auf die die Gründung der St.-Augustinus-Gruppe und ihres Krankenhauses zurückgeht. Bis heute sind zu den Augustinerinnen zahlreiche Schwestern verschiedener weiterer Ordensgemeinschaften hinzugekommen und in den Einrichtungen der Gruppe tätig. 

Ganz aktuell ist jetzt in der Further Klinik ein neuer Konvent entstanden, er besteht aus vier Ordensschwestern aus Indien. „Wir gehören zur Ordensgemeinschaft der ‚Schwestern von der Anbetung des allerheiligsten Altarsakraments‘, die 1908 in Kerala in Südindien gegründet wurde“, erklärt Schwester Daisy, Oberin des neuen Konvents. Weltweit hat diese Gemeinschaft mehr als 5000 Mitglieder in 14 Ländern auf fast allen Kontinenten.

„Unsere Schwerpunkte sind Krankenpflege, Bildung und Seelsorge. Daher wurden bereits in den sechziger Jahren Schwestern nach Deutschland entsendet, da hier Pflegenotstand herrschte. Ich kam in den neunziger Jahren hier an. Da war ich 21 Jahre alt und sehr neugierig und interessiert. Ich habe diese Möglichkeit als große Bereicherung für mein Leben gesehen“, sagt die 54-Jährige.

Auch ihre Mitschwestern Brigit, Riya und Ditty sind schon seit vielen Jahren in Deutschland und auch seit einigen Jahren in Neuss. Alle vier haben hier ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft absolviert. Schwester Brigit und Schwester Ditty arbeiten im Johanna-Etienne-Krankenhaus auf den Stationen. Schwester Riya studiert zudem gerade Soziale Arbeit, und Schwester Daisy hat zusätzlich ein Studium der Religionspädagogik abgeschlossen und ist als Seelsorgerin im Alexius/Josef-Krankenhaus tätig. Die vier Frauen wohnen gemeinsam im Haus Monika auf dem Gelände des Johanna-Etienne-Krankenhauses.

„Je nach Dienstplan starten wir jeden Morgen um sechs Uhr mit gemeinsamem Gebet. Und zwar täglich in einer anderen Sprache – heute auf Deutsch, morgen auf Englisch und übermorgen auf Malayalam, unserer Muttersprache. Ein weiterer wichtiger Tagespunkt ist für uns Anbetungsschwestern die Feier der Eucharistie, und wir sind sehr dankbar, dass die heilige Messe im Etienne fast jeden Tag gefeiert wird. Das ist etwas Besonderes heutzutage. Abends treffen wir uns dann wieder gegen 21 Uhr, reflektieren gemeinsam den Tag und tauschen uns aus. Wir lachen viel und sind wie eine Familie“, berichtet Schwester Daisy vom Alltag der Ordensfrauen. 

„Da wir ebenfalls nach den Regeln des heiligen Augustinus leben, passte auch das gemeinsame Leben und Arbeiten wunderbar mit den Neusser Augustinerinnen zusammen. Ihr Geist ist überall im Unternehmen spürbar. Und nun wurden wir vom Weihbischof als eigener Konvent St. Josef anerkannt. Dafür braucht es mindestens vier Ordensschwestern, und die sind wir genau“, heißt es. Durch das Ordensgewand werden die Schwestern im Krankenhaus sofort erkannt: „Das ist ein äußeres Zeichen. Häufig kommen Patientinnen und Patienten auf uns zu und erzählen uns ein Anliegen oder bitten um ein Gebet. Und diesem Wunsch kommen wir gerne nach. Denn für uns ist es wichtig, Gott anzubeten – auch stellvertretend für die ganze Welt.“