Pater Michael Wegner leitet jetzt die romanische Klosterbasilika in Knechtsteden

12.09.2023

Die Klosterbasilika in Knechtsteden steht unter neuer Leitung. In einer Mitteilung an seine Mitbrüder schreibt Spiritaner-Provinzial Pater Innocent Izunwanne: „Der Erzbischof von Köln - Rainer Maria Kardinal Woelki - hat unseren Mitbruder Pater Michael Wegner zum neuen Rektor Ecclesiae der Basilika minor St. Andreas, Klosterkirche in Knechtsteden, ernannt." Pater Wegner tritt damit die Nachfolge von Pater Camille Tshivuila aus der Demokratischen Republik Kongo an, der dieses Amt neun Jahre lang innehatte.

Der aus Buchen stammende Spiritaner-Missionar ist Mitglied der Gemeinschaft in Knechtsteden und wirkt aktiv in der Seelsorge für die Gläubigen und Menschen mit, denen die Klosterkirche und die gesamte Klosteranlage eine geistliche Heimat bieten. Der neue Seelsorger freut sich sehr auf seine neue Aufgabe, denn der Kontakt zu den Menschen erfüllt ihn. „In erster Linie bedeutet es für mich, für die Menschen da zu sein, die hier in Knechtsteden Rat, Ruhe und Hilfe suchen. Basilika und Kloster Knechtsteden sollen für die Menschen eine Tankstelle für die Seele sein. Für mich bedeutet das aber auch, dass ich mein Herzensanliegen verwirklichen und Seelsorge leben kann“, sagt Pater Wegner.

Der 63-jährige Ordensmann verfügt über ein breites Spektrum an missionarischen und pastoralen Erfahrungen aus Übersee und Deutschland. Unmittelbar nach seiner Priesterweihe am 21. April 1991 (in Knechtsteden durch den Spiritaner-Bischof Ludwig Herbst) wurde er nach Brasilien entsandt. Von 1991 bis 1996 war er in verschiedenen pastoralen Diensten tätig: Kaplan in Guajará (Amazonas) und Cruzeiro do Sul (Acre), Brasilien, Dozent und Spiritual am Priesterseminar der Diözese Cruzeiro do Sul, Mitarbeiter in der Ausbildung von Katecheten und Leitung des Spiritaner-Seminars.

1997 wurde er mit der Leitung des Ausbildungshauses in St. Augustin-Hangelar (Deutschland) betraut. Bis 2002 hatte Pater Wegner diese Aufgabe inne und war für die Berufepastoral und die missionarische Animation im Orden zuständig. Mit der Schließung des Ausbildungshauses mangels ordenseigener Berufungen erhielt Pater Wegner eine neue Aufgabe in Knechtsteden. 

Von 2002 bis 2006 war er Schulseelsorger und Religionslehrer am Norbert-Gymnasium Knechtsteden. Außerdem half er regelmäßig in der Basilika und in der portugiesischen Gemeinde in Köln aus. Zudem war er Mitglied des Arbeitskreises Berufungspastoral der Orden im Erzbistum Köln und Mitglied des Provinzrates der Deutschen Provinz. Ab 2006 wechselte er als Provinzsekretär in die Verwaltung des Ordens. Dieses Amt bekleidete er bis 2009. Die folgenden sechs Jahre (2010 bis 2016) verbrachte er in Würselen-Broich und engagierte sich in der Schulseelsorge am Heilig-Geist-Gymnasium und in der Portugiesischen Mission im Erzbistum Köln. Von 2016 bis März 2020 war er priesterlicher Mitarbeiter in der Pfarrei St. Mariä Geburt in Mülheim an der Ruhr.  

Besondere Akzente und neue Impulse möchte Wegner in den Bereichen Liturgie und Wallfahrt, aber auch in der Kirchenmusik setzen: „Dabei kann ich auf vieles aufbauen, was bereits vorhanden ist, und muss das Rad nicht neu erfinden. Ohne in Konkurrenz zu den Ortsgemeinden zu treten, möchte ich ein breites Feld von Gottesdienstbesuchern und suchenden Menschen ansprechen: Senioren, Familien mit Kindern, Jugendliche. Sicherlich wird es im Laufe der Zeit verschiedene Formen von Andachten, Meditationen und Gottesdiensten geben.  Ein besonderes Anliegen sind mir die Monatswallfahrten von Mai bis Oktober, aber auch die Wallfahrtsoktav zum Fest der Schmerzen Mariens. Denn Knechtsteden ist seit jeher ein Marienwallfahrtsort“, präzisiert der leidenschaftliche Seelsorger. „Ein weiterer Schwerpunkt wird die Arbeit mit den Ministranten in der Basilika und die Koordination der verschiedenen liturgischen Dienste (Lektoren, Kommunionhelfer, Kantoren...) sein. Auch hier ist mir ein gutes Miteinander und klare Absprachen ein wichtiges Ziel“, fügt er hinzu.

Angesichts der aktuellen innerkirchlichen Situation, die geprägt ist von einem Vertrauensverlust gegenüber der Institution, einer steigenden Zahl von Kirchenaustritten sowie einer Überalterung der Gottesdienstgemeinde, sieht Pater Wegner eine große Herausforderung darin, „Formen und Sprache zu finden, die die Menschen heute in ihrer Situation ansprechen und ihnen das Gefühl geben, ‚zuhause‘ zu sein“. Wichtig ist ihm aber, dass er und seine Mitbrüder für die Menschen da sind, wenn sie Begleitung brauchen, dass sie sie auch an den besonders wichtigen „Schnittstellen“ ihres Lebens begleiten (Taufe, Hochzeit, Abschied).

Pater Wegner ist sich der Fülle der Aufgaben, die auf ihn zukommt, bewusst und zählt auf die Hilfe und Unterstützung seiner Mitbrüder. Darüber hinaus freut er sich über jede Unterstützung. „Ohne die tatkräftige Unterstützung möglichst vieler Helferinnen und Helfer aus der Gottesdienstgemeinde und aus dem Freundeskreis der Spiritaner kann ich all meine ‚Visionen‘ nicht verwirklichen. Ich brauche Hilfe bei neuen Ideen und deren Umsetzung. Ich bin mir sicher, dass mir die Aufgabe als Rektor der Basilika nur gelingen kann, wenn wir unsere unterschiedlichen Gnadengaben und Talente so gut wie möglich bündeln, denn nur gemeinsam sind wir stark“, bittet er.