Rosellen: Neben der Kirche St. Peter ist ein ansprechender Pfarrgarten entstanden

Unter dem Motto "Schöpfung erleben und gestalten" ist der früher verwaiste Pfarrgarten neben der St.-Peter-Kirche in Rosellen ein neuer Ort der Begegnung und der Artenvielfalt geworden. Das Projekt "Biodiversitätscheck in Kirchengemeinden" (BiCK) des Erzbistums Köln hat es möglich gemacht. 2000 Euro für Anschaffungen und 100 Arbeitsstunden von Christian Platz von der Biologischen Station des Rhein-­Kreises Neuss in Knechtsteden wurden den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern der Gemeinde zur Verfügung gestellt. Jetzt ist der neue Pfarrgarten (fast) fertig - und wie die benachbarte Kirche täglich geöffnet. 

Zum Auftakt feierte Andreas Süß, der leitende Pfarrer des Sendungsraums Neuss, einen Gottesdienst unter einer großen Kastanie, unter der mit einer alten, steinernen Grabplatte ein schlichter Altar geschaffen worden ist als liturgisches Zentrum für Messen, Andachten oder Ferienlager-Starts im Grünen. Der Rosellener Ortsausschuss, der "Geh-hin-Kirche"-­Ausschuss im Neusser Süden und Mitglieder der örtlichen Kolpingsfamilie haben seit ihrem ersten Treffen im September vergangenen Jahres ganze Arbeit geleistet. Monika Scholz, Christa Brinckmann, Karl B. Loeffen und Jürgen Knöller steht denn auch die Freude ins Gesicht geschrieben, wenn sie durch ihr neues, rund 2500 Quadratmeter messendes Reich führen. 

Nur ein Brennnessel-Feld ist verblieben - der Insekten wegen. Ansonsten wurden alte Büsche entfernt, die Streifen entlang der Kirchenmauern umgegraben, Anlagen für Spalierobst und neue Hochbeete errichtet, ein "Naschqarten" mit Himbeer-, Johannisbeer- und Jostabeer-Sträuchern bepflanzt, und in der Mitte strecken sich Mohnblumen aus einer Blühwiese der Sonne entgegen. Die Ausstattung des Pfarrgartens reicht von Fledermaus-Kästen über Insekten-Hotels bis zu Tanks, die mit dem Regenwasser vom Kirchendach gefüllt werden. Mittendrin stehtein modernes Kreuz, das Karl B. Loeffen als örtlicher Künstler geschaffen hat. 

Eine Kräuter-Ecke und ein Sandarium (ein Sand-Bereich für Wildbienen) sowie Stauden und Informationstafeln  folgen. Die Jungen und Mädchen von der benachbarten Kindertagesstätte St. Peter sind nun im Pfarrgarten genauso willkommen wie Radler, die bei ihren Ausflügen durch Rosellen fahren. Vater-Kind­-Zelten, Grillen der Messdiener, Sommerabende mit Musik - den Ideen, die jetzt unter freiem Himmel. umgesetzt werden können, sind kaum Grenzen gesetzt. 

Sehr dankbar ist das Pfarrgarten-Team dem heimischen Unternehmen Gartenhof Küsters und dem Berufsförderungszentrum Schlicherum, die das Gelände unentgeltlich instandgesetzt haben, während der Rosenhof Odendahl die Rosen spendete. Wer einfach ausspannen möchte, für den stehen Liegestühle bereit. Ihre Aufschrift ist Programm: "Selig sind die Achtsamen, denn sie sehen einander", so steht darauf zu lesen.