St.-Augustinus-Gruppe: Projekt für wohnungslose Frauen ist ein Erfolg

30.01.2024

Lea Deuss lernt für ihre Ausbildung im Wohnprojekt der St.-Augustinus-Gruppe.
Lea Deuss lernt für ihre Ausbildung im Wohnprojekt der St.-Augustinus-Gruppe.

Seit drei Jahren bietet das Wohnprojekt für wohnungslose Frauen der St.-Augustinus-Gruppe in Kooperation mit dem Rhein-Kreis Neuss Frauen in schwierigen Lebenssituationen Zuflucht und ein geschütztes Zuhause. In bereits möblierten Einzelappartements mit Küche und Bad können die Frauen mit Hilfe eines professionelles Team aus Sozialarbeiterinnen, Pädagoginnen, Heilerziehungspflegerinnen und Gesundheits- und Krankenpflegerinn die nötige Unterstützung im Alltag finden. Jede von ihnen bringt dabei eine eigene Geschichte mit sich, und viele von ihnen können während ihrer Unterbringung in dem Wohnprojekt kleine und große Erfolge feiern.

Eine dieser Frauen ist Lea Deuss. Seit anderthalb Jahren lebt die 22-Jährige in der Neusser Einrichtung, ihr Weg dahin war bisher alles andere als leicht. Eine schwierige familiäre Situation in Verbindung mit dem Tod ihrer Großmutter führt vor einigen Jahren dazu, dass Lea Deuss mit Vater, Schwester und Hund ohne Obdach dagestanden hatte. „Diese Zeit war wirklich hart“, erzählt die junge Frau. 

„Zu Beginn konnte ich bei Arbeitskollegen und Freunden meines Vaters oder bei anderen Familienmitgliedern unterkommen, irgendwann war das keine Option mehr und wir landeten auf der Straße.“ Es folgten zahlreiche harte Nächte im Freien und Aufenthalte in verschiedenen Neusser Obdachlosenheimen. „Viele Wochen habe ich auch ohne meinen Vater in den Einrichtungen verbringen müssen, auch meinen Hund Buddy musste ich abgeben, da Hund in den meisten Heimen nicht erlaubt sind“, erzählt sie.

Mittlerweile ist Lea Deuss im Wohnprojekt der St.-Augustinus-Gruppe angekommen und hat ein sicheres, wenn auch vorübergehendes, Zuhause gefunden. Mit viel Ehrgeiz holte die junge Frau an der Abendschule ihren Hauptschulabschluss nach und begann ihre Ausbildung zur Beiköchin (Fachpraktikerin in der Küche). „Ich habe einen tolle Küchenchef und bin wirklich begeistert von dem Job.“ 

Sie führt aus: „Ich habe einiges erreicht und fühle mich gut aufgenommen. Neben meiner besten Freundin haben mich die Mitarbeiterinnen des Wohnprojekts unterstützt. Sie hatten immer ein offenes Ohr für mich“, erzählt sie. Während dieser Zeit habe sie gelernt, Verantwortung zu übernehmen. „Wie es künftig für mich weitergehen wird, das weiß ich jetzt noch nicht. Ich möchte meine Ausbildung beenden und dann werden wir weitersehen“, so Lea Deuss.