Suppenküche der St.-Augustinus-Gruppe auch an Feiertagen für Bedürftige da

24.12.2020

Der Bedarf ist noch einmal gewaltig gewachsen: Im Sommer standen bereits rund 50 Personen jeden Mittag vor dem Haus St. Agnes an der Nordkanalallee in Neuss Schlange für eine warme Mahlzeit – inzwischen sind es etwa 70 Männer und Frauen am Tag. Die angespannte Lage in der Corona-Pandemie, der Lockdown und die Kälte machen Obdachlosen und Bedürftigen das Leben noch schwerer.

„Umso wichtiger ist es uns, jeden Tag für diese Menschen da zu sein. Auch an Weihnachten, Silvester und Neujahr“, sagt Karl-Heinrich Bertelmann-Ginster, Einrichtungsleiter der St.-Augustinus- Behindertenhilfe. Damit ist das Team der Suppenküche an 365 Tagen im Jahr im Einsatz.

Am 23. Dezember gab es sogar eine besondere Aktion. Denn dann durften sich die Gäste über ein besonderes und festliches Menü freuen, wie immer zubereitet von Holger Böker, Küchenleiter in der Senioreneinrichtung Johannes-von-Gott-Haus. „Als Hauptgericht gab es einen Hunsrücker Hirschgulasch mit Pfifferlingen an Muttis Apfelrotkohl und Klößen“, verrät der Koch. „Zum Nachtisch servierten wir eine weihnachtliche Beerengrütze mit leichter Vanillesauce.“

Zusätzlich gab es für jeden Bedürftigen ein Geschenkpäckchen – dafür spendeten die Mitarbeiter die Inhalte. „Gerade über die Feiertage wollen wir damit den Bedürftigen zeigen, dass wir an sie denken und sie nicht allein sind“, sagt Bereichsleiter und Koordinator Miroslaw Dorosz. Mit der Aktion wird eine Tradition fortgesetzt, denn schon seit drei Jahren bietet die Suppenküche zu Weihnachten ein festliches Essen an – normalerweise in den Räumlichkeiten direkt gegenüber des St.-Alexius-/St.-Josef-Krankenhauses. Doch aufgrund der Pandemie werden alle Gerichte seit Frühjahr in Behältern zum Mitnehmen angeboten.

„Gerade zum Weihnachtsessen hätten wir die Speisen gern wieder am Tisch serviert. Uns fehlen die Gespräche mit den Bedürftigen sehr, oftmals blieben sie noch bis in den Nachmittag, haben mit uns gemeinsam Kuchen und Kaffee genossen. Doch der Schutz und die Gesundheit aller Beteiligten gehen natürlich vor“, so Dorosz.

Um der stetig steigenden Nachfrage gerecht zu werden, hat sich seit März viel bei der Suppenküche getan. Acht Ehrenamtler verstärken das nun 17-köpfige Team, darunter auch Mitarbeiter der St.-Augustinus-Gruppe. Um das tägliche Angebot aufrechterhalten zu können, haben das St.-Alexius-/St.-Josef-Krankenhaus sowie die Senioren- und die Behindertenhilfe die finanziellen Mittel aufgestockt. Zuvor war die Suppenküche immer erst ab dem achten Tag eines Monats geöffnet. „Angesichts der deutlich gestiegenen Besucherzahlen war das eindeutig die richtige Entscheidung. Die Hilfe ist notwendig und kommt an, wo sie gebraucht wird“, weiß Einrichtungsleiter Bertelmann-Ginster.