Wir fördern Anerkennung: Johanna-Etienne-Krankenhaus in Neuss ausgezeichnet

16.09.2022

Insgesamt 29 ausgebildete Pflegefachkräfte aus dem Ausland blicken voller Zuversicht in die Zukunft. Sie haben mit Hilfe des katholischen Johanna-Etienne-Krankenhauses in der Neusser Nordstadt die Weichen für ein neues Leben gestellt und beste Aussichten auf eine Karriere in der Further Klinik. Unterstützung dafür gab es unter anderem von Koordinatorin Sheila Bothe, die inzwischen eigens für diese Aufgabe freigestellt ist. Für dieses hohe Engagement wurde das Johanna-Etienne-Krankenhaus jetzt mit dem Arbeitgebersiegel „Wir fördern Anerkennung“ ausgezeichnet. Dieses würdigt Betriebe, die Beschäftige bei der Anerkennung ihrer ausländischen Berufsabschlüsse unterstützen.

Behördengänge, Visaverfahren, Meldung bei der Krankenkasse und vieles mehr: „Wer als ausländische Pflegefachkraft in Deutschland arbeiten möchte, steht vor vielen bürokratischen Hürden“, weiß Sheila Bothe. Seit eineinhalb Jahren ist die Pflegepädagogin ausschließlich für die Koordination von internationalen Pflegefachkräften zuständig und weiß um die zahlreichen Herausforderungen. Sie unterstützt die neuen Kollegen aus dem Ausland nicht nur in Sachen Bürokratie, sondern hilft auch bei der Wohnungssuche, organisiert Sprachkurse und hat für jede und jeden ein offenes Ohr.

„Von der Ankunft bis hin zur Kenntnisprüfung und darüber hinaus werden alle Teilnehmenden eng von uns begleitet“, sagt Bothe. Dabei zieht sich das gesamte Prozedere oft über mehrere Monate: Erste Vorbereitungen werden bereits getroffen noch bevor die Pflegefachkräfte aus dem Ausland in Neuss ankommen. Dann gibt es erst eine sogenannte Findungsphase, bevor es mit den Sprachkursen losgeht. Diese werden im Johanna-Etienne-Krankenhaus selbst angeboten und mit dem Ziel durchgeführt, dass alle Teilnehmer das Level B2 erreichen.

Wenn das geschafft ist, erfolgt nach einem fachberuflichen Vorbereitungskurs die mündliche und praktische Kenntnisprüfung unter dem Vorsitz der Bezirksregierung Münster. Zum Schluss muss noch die Fachsprachenprüfung beim zuständigen Gesundheitsamt bestanden werden – erst dann kann das neue Leben offiziell starten.

„Da kommt zweifelsohne viel auf die ausländischen Pflegefachkräfte zu, deshalb ist es ja so wichtig, dass wir ihnen zur Seite stehen. Sie sollen sich bei uns wohlfühlen“, erklärt die Koordinatorin. So gibt es sogar ein Mentorenprogramm, das einen festen Ansprechpartner garantiert. Zudem wurde eine eigene Chatgruppe eingerichtet und es werden Ausflüge organisiert, damit die neuen Kollegen die deutsche Kultur kennenlernen.