Zentrale im Kloster Immaculata: Spezialisierte ambulante Palliativversorgung nahm die Arbeit auf
16.08.2024
Mit dem Einstecken des letzten Druckerkabels fiel der symbolische Startschuss: Das Team der Spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) im Rhein-Kreis Neuss hat seine Arbeit aufgenommen. „Die Telefone stehen nicht still. Wir sind überwältigt vom großen Interesse an unserem Angebot“, berichtet Dr. Isabel Rasch, die leitende Ärztin der SAPV. Zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen hat sie die neuen Büroräume im Haus Monika auf dem Gelände des Augustinerinnen-Klosters Immaculata in Neuss bezogen.
Rasch und ihr Team werden jedoch selten an ihren Schreibtischen sitzen. „Wir werden bis zu acht Patienten pro Tag betreuen”, erzählt sie. Die Patienten sind Erwachsene jeden Alters, die an unheilbaren, fortschreitenden Krankheiten leiden. Die SAPV versorgt sie in ihrer gewohnten Umgebung. Ziel ist es, ihre Lebensqualität und Selbstbestimmung bis zum letzten Tag zu erhalten und zu fördern.
„Viele denken, sie müssten zu uns kommen. Dabei ist unser Konzept, zu den Patienten nach Hause oder in Pflegeeinrichtungen zu fahren“, erklärt Rasch. Das Team besteht aus qualifizierten Palliativmedizinern, Palliativpflegefachkräften, einer Sozialarbeiterin und Verwaltungskräften. Initiiert wurde die SAPV von einem Projektteam unter Leitung von Dr. Franz-Josef Esser, Stabsstelle Ethik und palliativmedizinische Versorgung der katholischen St.-Augustinus-Gruppe.
Die SAPV deckt den gesamten Rhein-Kreis Neuss ab und integriert bestehende Versorger wie Haus- und Fachärzte, ambulante Pflege- und Hospizdienste sowie stationäre Pflegeeinrichtungen in die Versorgung. Rasch und ihr Team koordinieren deren Zusammenarbeit und gewährleisten eine umfassende und abgestimmte Betreuung.
Ein zentraler Bestandteil der SAPV ist die 24-stündige Rufbereitschaft an allen Tagen des Jahres. Über eine spezielle Bereitschaftsnummer sind der diensthabende Arzt und die diensthabende Fachpflegekraft im Bedarfsfall rund um die Uhr erreichbar. "Manche glauben, wenn wir kommen, ist der Tod nah. Natürlich ist der Tod Teil unserer Arbeit, aber wir entlassen auch immer wieder stabile Patienten zurück in die alleinige Betreuung des Hausarztes“, betont Rasch.
Die Versorgung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Hausärzten, die die palliative Versorgung verordnen. Die Kosten übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung, aber auch private Kassen tragen die Ausgaben meist. Mit diesem Angebot unterstreicht die St.-Augustinus-Gruppe ihr Engagement, schwerkranke Menschen nicht allein zu lassen und ihnen eine würdevolle Begleitung bis zum Lebensende zu bieten.