"Zukunft heute" - Zwischenbericht

13.06.2007

Im Februar 2007 erhielten die Vorsitzenden und stellvertretenden Vorsitzenden der Kirchenvorstände der Pfarrgemeinden im Stadtdekanat Neuss, die Vertreter und Vertreterinnen der Pfarrgemeinderäte in den jeweiligen Kirchenvorständen und die Vorsitzenden der Katholischen Verbände in Neuss, Kaarst, Büderich und Glehn ein Anschreiben des Katholikenrates Neuss.
Darin hieß es u.a.:

„… Der Vorstand des Katholikenrates Neuss betrachtet es als seine Aufgabe, die Kirchenvorstände bei ihrer Arbeit, die sich auf die Gemeindepastoral auswirken wird, zu unterstützen. Die Umsetzung von „Zukunft heute“ ist dabei von größter Bedeu-tung. Daher hat der Vorstand des Katholikenrates eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich mit den Problemen und Chancen von „Zukunft heute“ befasst und die Vorschlä-ge entwickeln wird, wie Kirchenvorstände, Pfarrgemeinderäte und Verbandsvorstän-de durch gegenseitige Vernetzung, durch den Vorstand des Katholikenrates, durch veränderte Vorgaben des Generalvikars etc. unterstützt werden können. Diese Ar-beitsgruppe hat zuerst die Aufgabe, den Unterstützungsbedarf festzustellen. Zu die-sem Zweck wendet sich der Katholikenrat mit einer Umfrage an Sie. Wir bitten Sie herzlich um Ihre Mitwirkung.
Die Arbeitsgruppe des Vorstands wird Ihre Antworten auswerten und die Ergebnisse – ohne dass Rückschlüsse auf einzelne Kirchenvorstände, Gemeinden oder Verbän-de möglich wären – während einer Sondersitzung Anfang Juni 2007 vorstellen. Hier wird der Vorstand des Katholikenrates auch Vorschläge machen, wie er auf den fest-gestellten Unterstützungsbedarf eingehen kann“.

In dem Schreiben wurde um Beantwortung dieser Fragen gebeten:

1. Welche Vorgaben aus „Zukunft heute“ bereiten Ihnen die größten Probleme? (wir bitten um die Benennung sowohl der sachlichen wie der emotionalen Probleme)

2. Welche Ideen haben Sie bei der Umsetzung der Vorgaben von „Zukunft heute“ entwickelt? Welche guten Erfahrungen und Tipps können Sie an andere Pfarrge-meinderäte, Kirchen- und Verbandsvorstände weitergeben?

3. Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Generalvikariat gemacht?

4. Was wünschen Sie sich an Unterstützung bei der weiteren Umsetzung von „Zu-kunft heute“?

Am 12. Juni 2007 fand eine gut 2 ½ - stündige Sondersitzung des Katholikenrates statt, in deren Verlauf die Arbeitsgruppe mit ihren Mitgliedern Dornhoff-Czekala, Rieks, Pesch (Sprecher) und Uhr erste Ergebnisse ihrer Arbeit präsentierten. Bevor er die Moderation des Abends an St. von der Bank vom Beraterkreis des Diözesanrates im Erzbistum Köln übergab, begrüßte Vorstandsvorsitzender H.D. Schröder die knapp 30 erschienenen Teilnehmer verschiedener Kirchenvorstände, Pfarrgemeinderäte und Verbände herzlich mit der Aufforderung zur regen Diskussion. Diese fand auf der Grundlage der Fragestellung nachhaltig statt – und zwar vor dem Hintergrund des auf Flipcharts bekanntgegebenen breitgefächerten Befragungsergebnisses.
Auszugsweise wurden in Beantwortung der 1. Frage nunmehr eingetretene erhebliche finanzielle Probleme, spürbare Raumnot und Nöte bei der Schließung von Kindergärten und der Trennung von Personal beklagt.
Bei Frage 2 fanden sich Anregungen wie: „Gute und zeitnahe Information durch den Pfarrer, frühzeitige Einbindung aller Betroffenen, gemeinsames Vorgehen von Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat, Abschied von Abgrenzungsmentalitäten (Kirchturmdenken), Verkauf bzw. Vermietung von Immobilien etc.
Überwiegend negativ verlief die Beantwortung der Frage 3, vor allem in der Sitzung am 12.6.07. Nahezu übereinstimmend wurde das oftmals rigide, starre und kompromisslose Vorgehen des Generalvikariats beklagt, verbunden mit der geäußerten Sorge, wer sich denn künftig überhaupt noch für ein Ehrenamt zur Verfügung stellen werde, ob denn Generalvikar und Kardinal überhaupt keinen Blick mehr für das größte Potential der Kirche -Kinder und Jugend - hätten und ob man denn wohl von „Funktionärsseite“ demnächst bei dem Projekt „Fusion von Pfarrgemeinden“ der mitunter wenig christlichen Vorgehensweise noch die Krone aufsetzen werde …. .
Die anfänglich recht resignative Gesprächsphase fand dann doch schnell eine Wende in der Erteilung klarer Aufträge an den Katholikenrat:  Er möge sich als Anwalt der Pfarrgemeinderäte gegenüber Generalvikar und Kardinal betätigen – zum einen durch die Forderung des offenen, transparenten und ehrlichen Umgangs miteinander, zum anderen mit dem Begehren, jeweils zeitnah über bestehende Pläne der Pfarrzusammenlegungen informiert zu werden. Er möge Themen identifizieren, die in naher Zukunft für Kirchenvorstände von Wichtigkeit seien, informieren, beraten und Diskussionsforen eröffnen.
Schließlich solle er sich zur für eine bessere Zusammenarbeit der Kirchenvorstände und Pfarrgemeinderäte, eine in Einzelfällen notwendige Gemeindeübergreifende Vernetzung einsetzen und mit dem jüngst freigeschalteten Internetportal www. katholisch-in-neuss.de neben einem Diskussionsforum eine Sammlung von Lösungen offerieren, die sich in einzelnen Gemeinden bei der Bewältigung der verschiedenen Probleme „Zukunft heute“ bewährt haben.