Caritashaus International: Neue Räume beim Tag der Begegnung entdeckt
08.10.2024

Pünktlich zur Eröffnung des Tags der offenen Tür im Neusser FIM macht der Regen Pause, und die Sonne schickt freudestrahlend ein paar Grüße durch die Wolkendecke. Vorstandsvorsitzender Hermann Josef Thiel vom katholischen Caritasverband findet die passenden Worte zu dem Programm, das die nächsten fünf Stunden im und um das Caritashaus International an der Salzstraße in der Neusser Innenstadt geboten wird.
FIM steht für Fachdienst für Integration und Migration der Caritas-Sozialdienste Rhein-Kreis Neuss – diesem Anspruch wird das Team um Fachbereichsleiterin Dr. Ute Pascher-Kirsch und ihrem Stellvertreter Fadi El Abbas mit einem Potpourri aus Tanz, Theater, Musik, Spiel und Sport, Entertainment, Folklore, Blitz-Schach, Kinderunterhaltung, kulinarischen Überraschungen aus aller Welt sowie Informationen und Beratungsständen gerecht.
Den Titel des Tags der Begegnung („Entdecke neue Räume“) interpretiert Hermann Josef Thiel so, dass es sich beim Caritashaus International, wo der FIM seinen Sitz hat, keinesfalls um neue Räume handelt. „Vielmehr sind es für die Menschen aus aller Welt, die zu uns gekommen sind, neue Räume, die es gemeinsam zu entdecken gilt.“ Die Botschaft der Caritas, das Gemeinsame zu betonen, damit Integration gelingt, bringt Kreisdechant Pfarrer Hans-Günther Korr auf den Punkt: „Kirche ist wie ein Turm, der Halt und Schutz bietet.“
In diesem neu zu entdeckenden Schutz-Raum sind sich die Menschen mit jeder Menge Unterhaltung nähergekommen. Ob die Show des ehemaligen Rappers Benaissa Lamroubal vom Ensemble RebellComedy; der Antirassismus-Song der Schüler des Berufsbildungszentrums Dormagen unter Regie von Haben Tesfai, der auch seinen eigenen Rap-Song „Weiße Tauben“ auf der Bühne performte; die sonoren Stimmen des Cari-Chor der Caritas Rhein-Kreis Neuss unter Leitung von Young-Dal Pak; die stimmungsvolle Folklore der neunjährigen Lina Heitbaum; Kaffee-Zeremonie des Eritreischen Vereins oder die Line-Dancerinnen des vom FIM betreuten Mietertreffs MARIBU – jeder der mehr als ein Dutzend Auftritte wäre es wert gewesen, einen ganzen Abend genossen zu werden.
Interessierte Nachfragen und spannende Gespräche gab es auch an den zahlreichen Info-Ständen des FIM und befreundeter Fachdienste in Neuss. So machten Besucher beim Archäologen Carl Pause vom Clemens-Sels-Museum Bekanntschaft mit Lucius Cornelius Pusio, dem wohl ältesten Niederrheiner, dessen Migrationsgeschichte von Spanien über Rom an den Niederrhein führte. Oder den Neusser Migrationsgeschichten lauschen, die Dr. Annekatrin Schaller erzählte und die darlegte, wie sich das Stadtbild von Neuss mit der Migration der Gastarbeiter und ihren Familien ab 1955 geändert hat.
Nicht zuletzt die geschmackvoll zusammengestellte internationale Speisen- und Getränkekarte mit Leckereien u. a. aus Vietnam, Angola, Eritrea und dem Libanon ließen sich viele auf der Zunge zergehen. Unter dem Strich ein Tag der Begegnung, der dem Caritas-Jahresmotto „Frieden beginnt mit mir“ ein integratives Ausrufezeichen gesetzt hat.