Kirchenaustritt: Zahlen im Rhein-Kreis Neuss weiter rückläufig

07.04.2025

Die Kirchenaustritte an Rhein und Erft sind im Jahr 2024 weiter gesunken, bleiben allerdings auf hohem Niveau. Das geht aus einer Mitteilung des Justizministeriums hervor, die unserer Redaktion vorliegt.

Im Amtsgerichtsbezirk Neuss, zum dem neben der Quirinusstadt auch Dormagen, Kaarst, Korschenbroich und Meerbusch gehören, traten 3.035 Menschen aus der katholischen und der evangelischen Kirche aus. Im Bezirk Grevenbroich, der auch Jüchen und Rommerskirchen umfasst, waren es 929. Zusammengezählt ergibt das für den Rhein-Kreis Neuss 3.964 Austritte. Eine Aufschlüsselung nach Konfessionen, Städten oder gar Kirchengemeinden nehmen die Amtsgerichte nicht vor.

Diese Zahlen sind ca. 14 Prozent niedriger als die Werte im Jahr 2023. Bereits im Vorjahr waren die Zahlen um etwa 10 Prozent gesunken. Rekordjahr war 2022 mit insgesamt 5.133 Austritten (3.604 Neuss, 1.529 Grevenbroich). In der Zeit vor der seit einigen Jahren anhaltenden Kirchenkrise waren die Zahlen deutlich niedriger. Damals traten im Kreis zwischen 1.600 und 1.800 Menschen aus den Kirchen aus. 

Nach wie vor ist das gar nicht so einfach. Der Austritt muss – das ist gesetzlich vorgeschrieben – beim Amtsgericht erklärt werden. Die Amtsgerichte Neuss und Grevenbroich waren in der Vergangenheit für lange Wartezeiten kritisiert worden. Immer noch gehören sie zu den wenigen Gerichten im Lande, die keine Terminvereinbarung über das Internet anbieten.