Kreuze finden neue Liebhaber: Tauschkiste in der Grevenbroicher Kirche aufgestellt

04.03.2025

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Aus: Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln

Kreuze und andere religiöse Gegenstände können jetzt in einer „Tauschkiste“ in St. Peter und Paul abgegeben werden. Foto: TZ
Kreuze und andere religiöse Gegenstände können jetzt in einer „Tauschkiste“ in St. Peter und Paul abgegeben werden. Foto: TZ

In der Turmkapelle der Grevenbroicher Innenstadt-Kirche St. Peter und Paul steht jetzt eine „Tauschkiste“ für religiöse Gegenstände. Ob Kruzifixe, Rosenkränze oder Heiligenbilder – christliche Symbole, etwa aus Nachlässen, können dort abgegeben und mitgenommen werden. Das Prinzip ähnelt dem eines öffentlichen Bücherschranks und kommt gut an, wie Dr. Meik Schirpenbach, der leitende Pfarrer in Grevenbroich und Rommerskirchen, berichtet. 

„Die Idee, eine Tauschkiste aufzustellen, entstand in unserer Gemeinde St. Mariä Geburt in Noithausen. Offensichtlich herrscht bei Haushaltauflösungen eine große Not, wie mit wertgeschätzten Gegenständen nach dem Tod eines Angehörigen umgegangen werden soll. Kreuze wegwerfen ist wie Essen wegwerfen. Das hat zwar keinen unmittelbaren Konsequenzen, fördert aber eine oberflächliche und weniger achtsame Haltung dem Leben gegenüber“, so der Seelsorger. 

Er fragt sich, weshalb immer weniger Menschen solche Gegenstände übernehmen möchten. „Ich glaube entgegen vieler Beteuerungen immer mehr, dass die Abwendung von der Kirche oft auch eine Abwendung vom christlichen Glauben ist. Man kann damit einfach immer weniger anfangen. Das sollte uns zu denken geben“, sagt Schirpenbach. Andererseits erstaunt es ihn, dass die abgelegten Gegenstände offensichtlich neue Liebhaber finden, denn die Kiste bleibt nie voll.